Vorstellungen und Figuren aus Viviers Werken treten in die Handlung ein und verwischen, wie in Viviers eigenem Musiktheater, die Grenzen zwischen Lebensdrang und künstlerischer Imagination. Dabei durchlebt er noch einmal, vom Waisenhaus bis zur Pariser Nachtwelt, die zentralen Stationen seines jungen Lebens, bevor es ihm gewaltsam genommen wird.
Seit Längerem von dessen Musik fasziniert, eröffnet Marko Nikodijević mit seiner ersten Oper ein neues Stadium der Auseinandersetzung mit Claude Vivier. Dabei geht er von den Werken aus, durch die sich Vivier mitteilte, legt seine Oper aber weder biografisch noch dokumentarisch an. Für die Kompositionen des Förderpreisträgers der Ernst von Siemens Stiftung sind digitale Techniken sowie der Umgang mit vorhandenem musikalischen Material und Techno-Rhythmen ausschlaggebend.
Lotte de Beer studierte Regie an der Hogeschool voor de Kunsten in Amsterdam. Als Meisterschülerin von Peter Konwitschny assistierte sie in Lissabon, Graz und Tokio. Konwitschny lud sie schließlich an die Oper Leipzig ein, wo sie 2011 »Die arabische Prinzessin« und 2012 »Das schlaue Füchslein« inszenierte. Weitere Engagements führten sie an die Nederlandse Opera Amsterdam, an die Kammeroper des Theaters an der Wien und an das Theater Bielefeld. Gemeinsam mit dem Ausstattungsteam Clement & Sanôu gründete sie die Opernkompagnie »Nieuw Nederlands Operafront«. Zukünftige Verpflichtungen führen sie u. a. an das Aalto Musiktheater Essen, zur Dutch National Opera und abermals an das Theater an der Wien.
Auftragswerk der Landeshauptstadt München für die 14. Münchener Biennale 2014
Libretto von Gunther Geltinger
Musikalische Leitung Sebastian Beckedorf
Inszenierung Lotte de Beer
Bühne & Kostüme Clement & Sanôu
Chor Braunschweig Georg Menskes
Kammerchor München Martin Zöbeley Dramaturgie Sarah Grahneis
Mit Rossen Krastev, Musa Nkuna, Malte Roesner, Tim Severloh
weitere Vorstellungen im Staatstheaer Braunschweig am 15., 22. und 31. Mai jeweils um 19.30 Uhr