Mit dabei: ihre beiden Ehefrauen und die Requisiten für den schwebenden Jüngling, das Jungfrauenrätsel, das verschwindende Licht und den Kartentrick mit der unerwarteten Wendung. Das Bühnenexperiment wird durchwebt von Musik von Charles Ives, Debussy und Bach – und vergessene Biografien einiger großer Persönlichkeiten aus dem Täuschungsgeschäft spielen eine wichtige Rolle. Geht es hier um Verschwinden und Wiederauftauchen? Um die An- und Abwesenheit? Den Schritt ins Jenseits und das Warten auf ein Wunder? Die Suche des Menschen, sich mit der Unendlichkeit zu verbinden? – Vielleicht. Vielleicht werden wir auch etwas vollkommen Unerklärliches, Wunderliches erleben.
Luz' Theaterabende zeichnen sich durch hohe Musikalität und eine poetische, melancholische Bildsprache aus. Archiv des Unvollständigen hieß eine seiner Arbeiten, die wesentlich dazu beitrug, dass er von der Fachzeitschrift Theater heute zum Nachwuchsregisseur des Jahres 2014 ernannt wurde. Der Titel dieses Abends könnte auch die Gesamtüberschrift all seiner bisher geschaffenen Theaterabende bilden, denn egal ob er den Biografien von Polarforschern, französischen Surrealisten nachspürt oder ob er den Zauberberg und Werther auf die Bühne bringt, es geht ihm eher um das nicht gesagte als um das wirklich gesprochene Wort. Mit Atlas der abgelegenen Inseln, wurde er 2015 zum Berliner Theatertreffen eingeladen. Traurige Zauberer ist Thom Luz‘ erste Arbeit für das Staatstheater Mainz.
Inszenierung: Thom Luz
Ausstattung: Lisa Maline Busse
Musik: Mathias Weibel
Dramaturgie: Malin Nagel
Es spielen:
Ulrike Beerbaum, Antonia Labs; Leonhard Dering, Vincent Doddema, Denis Larisch, Graham F. Valentine