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Uraufführung: „Pfirsichblütenglück“ von Gesine Schmidt - Theater Heidelberg

Premiere Sa 05.12.2015, 20.00 Uhr, Zwinger1. -----

Für Xu war es reines Glück, dass er Gerda fand. Für Gerda war es Liebe auf den ersten Blick. Brit findet chinesische Männer eigentlich null attraktiv, nur mit dem Tian kann sie viel anfangen. Doch auch nach zehn kalten Wintern in Peking hat sie sich nicht an die langen Unterhosen gewöhnt.

Holger ist der einzige westliche Arzt in Nanjing. Er kann kein Wort Chinesisch. Seine Patienten arbeiten für BASF, Bosch und Siemens. Er ist nur hier, um Geld zu verdienen, ganz ehrlich. Seine chinesische Frau ist von westlicher Kultur so gänzlich unbeleckt. Huangs Familie kann sich einfach nicht vorstellen, dass sie mit einem Ausländer zusammen ist. Jan sagt immer: „Wenn du ’ne mutige Entscheidung triffst, wirst du vom Schicksal belohnt.“

 

In ihrem neuen Stück „Pfirsichblütenglück“ montiert die Autorin Gesine Schmidt Original-Töne aus deutsch-chinesischen Paarbeziehungen zu einem vielstimmigen, verstörenden Theatertext. Sie recherchierte dafür in China und Deutschland und führte vor Ort zahlreiche Interviews. Dieser Theatertext ist ein überraschender Einblick in die wechselvolle deutsch-chinesische Geschichte und ein ungewöhnlicher Beitrag zur Globalisierung.

 

Gesine Schmidt studierte Komparatistik, Neugermanistik und Theaterwissenschaft. Danach arbeitete sie als Dramaturgin an verschiedenen Theatern, u. a. am Berliner Ensemble, am Maxim Gorki Theater sowie am Deutschen Theater Berlin. Seit 2009 arbeitet sie als freie Autorin und verfasst Theaterstücke und Hörspiele. Werke von ihr sind u. a. „Der Kick“ (mit Andreas Veiel), „Die Russen kommen!“, „Expats“ sowie „Bier, Blut und Bundesbrüder“. Ihr Hörspiel „Liebesrap“ wurde mit dem Grand Prix Marulic 2011 ausgezeichnet. Für „Oops, wrong planet!“ erhielt sie 2013 den Hörspielpreis der Kriegsblinden und den Robert Geisendörfer Preis. Ihr Stück „Pfirsichblütenglück“ kommt im Dezember 2015 am Theater und Orchester Heidelberg zur Uraufführung, 2016 folgt am Staatstheater Mainz die Uraufführung von „Begehren“.

 

Regie bei dieser Uraufführung, das Projekt wurde vom Goethe-Institut unterstützt, führt Markolf Naujoks. Der Regisseur ist dem Heidelberger Publikum bereits durch seine hiesigen Inszenierungen „Bis später“ und „Vom Fischer und seiner Frau“ bekannt. Markolf Naujoks arbeitete nach Abschluss seines Studiums der Philosophie, der Germanistik sowie der Klassische Literaturwissenschaft als Regieassistent am Comedia Theater Köln und am Oldenburgischen Staatstheater. Dort war er in vielen Inszenierungen auch als Musiker und Sounddesigner tätig. 2011 nahm er am International Directors Seminar der Assitej teil. Seit der Spielzeit 2013│14 arbeitet er als freier Regisseur am Theater und Orchester Heidelberg, am Stadttheater Ingolstadt, am Oldenburgischen Staatstheater sowie am Staatstheater Mainz. Seine Inszenierung „Superhero“ (nach dem Roman von Anthony McCarten) wurde als eine der besten zehn Inszenierungen zum norddeutschen Kinder- und Jugendtheaterfestival „Hart am Wind“ 2014 eingeladen (Preis der Jugendjury), ebenso zum „TotalTheaterTreffen“ am Théâtre National du Luxembourg. Markolf Naujoks ist auch Sänger und Gitarrist der Band Guest Tyger.

 

Vom Heidelberger Schauspielensemble spielen Nicole Averkamp, Christina Rubruck, Nanette Waidmann, Dominik Lindhorst-Apfelthaler und Andreas Seifert. Als Gast ist Gustaf Gromer zu erleben.

 

Weitere Informationen und Tickets: www.theaterheidelberg.de; 06221/5820.000

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