Fragen dieser Art standen am Anfang der Performance Decolonize Bodies! Minds! Perceptions! – einem Projekt der akademie der autodidakten am Ballhaus Naunynstraße, an dem gehörlose, sehende, blinde und hörende Menschen zusammenarbeiten.
Gemeinsam begeben sie sich auf den Weg an vermeintliche Grenzen, um herauszufinden, was ihnen dort begegnet. Mit Stille, Licht, Dunkelheit, Sounds und physischem Ausdruck lassen sie den Vorhang der Bühne im eigenen Kopf aufgehen. Wie verändern sich unsere Wahrnehmung, unsere Kommunikation, unser Handeln und unsere Sicht auf uns selbst, wenn wir nicht mehr nur von Inklusion reden, sondern ernst damit machen? Was erwartet die Menschen, wenn sie ihre inneren Barrieren erforschen und ihr Bewusstsein dekolonisieren?
In der Bewegung durch die unterschiedlichen Zeichensysteme und deren Eigenheiten liegt die Möglichkeit, neue Bedeutungen und Sinnzusammenhänge zu schaffen. Das Verbinden verschiedener Kulturen des Wahrnehmens und des Kommunizierens verändert die Vorstellungswelt. Körper machen Lieder für gehörlose Menschen hörbar, sie kreieren Sounds durch rhythmische Bewegung und der Sound schafft Bilder im Geist. Es entste¬hen neue Vorstellungswelten, die mit allen Sinnen betreten werden. Sie werden hinterfragt und auf vielfältige Weise verhandelt – und die Verhandlung verändert das Geschehen. Mit Decolonize begeben sich die Protagonist_innen in das Wechselspiel der Kommunikation in einer inklusiven Welt.
Von und mit:
Can Ahmet Acar
Johanna Ackva
Ermina Apostolaki
Naira Estevez
Janis Geiger
Silja Korn
Nasheeka Nedsreal
Kübra Varol
Raquel Villar
Vivian Warren
Clemens Wildt
Jan Yilmaz
Projektleitung:
Janine Jembere
Michael Götting
Publikumsgespräch im Anschluss an die Vorstellung am 8.2.
Eine Produktion der akademie der autodidakten im Ballhaus Naunynstraße, gefördert durch den Berliner Projektfonds Kulturelle Bildung. Präsentiert im Rahmen von We are Tomorrow.
7. 2. 2014, 20 Uhr / 8.2.2015, 19 Uhr