Sie erzählen von Liebe, vom Suchen nach Glück und der Versuchung durch den Teufel, von Hoffnung, Schicksal und Trauma. Kriege markieren immer wieder eine Zäsur, ein Ende und den Neubeginn einer weiteren Geschichte: Kurz nach dem Zweiten Weltkrieg wird ein Baby in einem Nonnenkloster abgegeben und wächst dort auf, um, kaum erwachsen, die junge Bundesrepublik in Richtung Paris zu verlassen. Als sie selbst Zwillinge bekommt, prophezeit ihr eine Tarot-Kartenlegerin Unheil und rät, die Kinder wegzugeben.
Kurz nach dem Mauerfall und dem vermeintlichen Ende des Kalten Krieges verbringt ein westdeutsches Paar den Valentinstag in Baden-Baden. Weil man im Casino rauchen darf, verschlägt es die Ehefrau dorthin, wo sie das Glücksspiel für sich entdeckt und das unheilvolle Erbe ihrer Familie verspielt. Ein Soldat mit posttraumatischen Belastungsstörungen erzählt seiner Therapeutin davon, wie er seinen treuesten Kameraden bei einem Einsatz in Afghanistan verlor. Und ein schwules Paar möchte sich seinen Kinderwunsch mit einer Leihmutter in der Ukraine erfüllen.
Robert Lepage wurde 1957 in Québec geboren, wo er bis heute lebt. Mit Inszenierungen für Theater, Oper, Zirkus sowie Filmarbeiten, zählt er seit mehr als drei Jahrzehnten zu den weltweit bedeutendsten Geschichtenerzählern und Theatermachern der Gegenwart. 2022 widmete ihm das FIND einen Fokus und zeigte die legendäre Inszenierung »The Seven Streams of the River Ota« und sein viel beachtetes Solo »887«. Mit »Glaube, Geld, Krieg und Liebe« entwickelt und inszeniert er zum ersten Mal eine Arbeit mit dem Ensemble der Schaubühne.
Übersetzung von Uli Menke
Regie: Robert Lepage
Bühne: Robert Lepage / Ulla Willis
Kostüme: Vanessa Sampaio Borgmann
Video: Félix Fradet-Faguy
Sound: Stefan Pinkernell
Dramaturgie: Nils Haarmann
Licht: Erich Schneider
Mit: Damir Avdic, Stephanie Eidt, Christoph Gawenda, Magdalena Lermer, Bastian Reiber, Stefan Stern, Alina Vimbai Strähler