Der progressive Kunsthistoriker und Subdirektor der staatlichen Sammlungen zu München, Dr. Martin Krüger, wird von den reaktionären Kräften des Landes Bayern in einen politisch motivierten Meineidsprozess verwickelt und zu Unrecht zu drei Jahren Haft verurteilt. Die Verurteilung beruht auf der eidlichen Falschaussage des Chauffeurs Ratzenberger, die der Justizminister Otto Klenk initiiert hat. Dabei ist allen Beteiligten klar, dass es sich um einen Vorwand der Staatsregierung handelt, um den politisch links orientierten Krüger seines Amtes zu entheben. Martin Krügers Freundin Johanna Krain versucht, Licht in das unentwirrbare Dunkel dieser Rechtsprechung zu bringen, um Krügers Begnadigung zu erwirken. Die junge Frau begibt sich in die Machenschaften der bayerischen Entscheidungsträger von Politik, Wirtschaft und Kirche.
Lion Feuchtwangers Roman Erfolg erschien 1930 und trägt den Untertitel Drei Jahre Geschichte einer Provinz. Der Roman ist jedoch nicht nur ein Sittengemälde des »Landes Bayern« in jener Zeit, sondern vor allen Dingen eine kluge Parabel über Macht, Politik und Gerechtigkeit und das Erstarken reaktionärer Kräfte im Deutschland der Weimarer Republik. Obwohl fast 100 Jahre vergangen sind, entscheidende 100 Jahre in der deutschen Geschichte, liest sich die klare Gesellschaftsanalyse von damals immer noch schlüssig für unsere Zeit. Das Theater Bielefeld setzt den ersten Teil des Justizromans in Szene.
Inszenierung Christian Schlüter
Bühne und Kostüme Jürgen Höth
Dramaturgie Marcus M. Grube
Mit Julia Friede, Guido Wachter, Thomas Wehling, Thomas Wolff