Wozu auch: es ist doch alles bloß Spiel! Was Wilde zu seiner Zeit nur anzudeuten wagte, kostet Jelinek in seinem ganzen grotesken und abgründigen Ausmaß voll aus: Es ist die erfindungsreiche Zuspitzung gesellschaftlicher Konflikte wie sie nur in Komödien möglich ist.
Englische „Gentlemen“ wollen sie sein, Algeron und Jack, aber leben, wie sie lustig sind, das wollen sie auch: als Bunbury und Ernst erspielen sie sich diese Welt des totalen Lustprinzips, wo alles sein darf, was eben Lust verschafft. Der Schein bestimmt das Sein, gelebt wird, was vorgeblich unterdrückt sein sollte. Nicht der Name, nicht die Liebe, selbst das Geschlecht ist unverbindlich. Warum sollten nicht Männer Frauen spielen, Männer die Frauen sein? Es lebe die Verstellung, das Narrentum, das Leben, die Kunst – es lebe das Bunburysieren! ... Wenn nur das elendige Geld nicht wer. Ohne Geld hat es sich schnell ausgespielt. Oder? Was kommt danach? Vielleicht doch nur ein neues Spiel?
Deutsch von Elfriede Jelinek
Nach einer Übersetzung von Karin Rausch
Mit Musik von Rocko Schamoni u.a.
Regie Anna Bergmann
Bühne Jo Schramm
Kostüme Claudia Gonzales
Musik Heiko Schnurpel
Dramaturgie Benjamin von Blomberg
John Worthing, Friedensrichter Sebastian Rudolph
Algernon Moncrieff André Szymanski
Pastor Chasuble Julian Greis
Lady Bracknell Hans Kremer
Honourable Gwendolen Fairfax Daniel Lommatzsch
Cecily Cardew Jörg Pohl
Miss Prism Matthias Leja