Das liegt zunächst am brisanten Thema. Die Angst vor Terror und der Umgang damit sind aktuell viel diskutiert. In diese Auseinandersetzung greift Schirach ein, indem er die Zuschauer auf besondere Weise herausfordert: Die Bühne wird zu einem Ort der Rechtsprechung und das Publikum zum Entscheidungsträger.
Zur Verhandlung steht der Fall eines Luftwaffenpiloten, der ein von Terroristen entführtes Flugzeug mit 164 Passagieren abgeschossen hat, um zu verhindern, dass es in ein voll besetztes Stadion mit 70.000 Menschen rast. Doch kann man Leben gegeneinander aufwiegen? Darf man sich in Ausnahmesituationen über Gesetze erheben? Hätte der Pilot anders gehandelt, wenn seine Frau und sein Kind an Bord gewesen wären? Gab es Alternativen für die Entscheidungsträger im Hintergrund? Hätte es den Passagieren aus eigener Kraft gelingen können, den Entführer zu überwältigen? Fragen über Fragen, die deutlich machen, wie komplex es ist, Recht zu sprechen. Angeklagter, Zeugen, Kläger, Staatsanwaltschaft und Verteidigung – sie alle haben gute Argumente. Je nachdem, wofür die Mehrheit im Publikum votiert, endet dieser Abend mit Verurteilung oder Freispruch.
Inszenierung und Bühne
Michael Heicks
Kostüme
Christa Beland
Video
Joseph Ruben
Dramaturgie
Katrin Enders
Mit
Georg Böhm, Stefan Imholz, Doreen Nixdorf, Carmen Priego, Jan Sabo, Thomas Wolff
Die nächsten
Vorstellungen
02.02., 06.02., 12.02.,
18.02., 19.02., 21.02.,
24.02., 26.02., 28.02.,
02.03., 03.03., 06.03.,
24.03., 06.04.16
Karten
0521 / 51 54 54
www.theater-bielefeld.de