Die Gedichte erzählen von der Begegnung des jungen Bauernburschen Janik mit der schönen, dunkeläugigen Zigeunerin Zefka. Zefka lehrt Janik die Liebe und bringt ihn dazu, mit ihr und ihrem gemeinsamen Sohn Eltern und Heimat zu verlassen.
Als der tschechische Komponist Leoš Janáček (1854–1928) bei seiner täglichen Zeitungslektüre auf den Gedichtzyklus stiess, war er 62 Jahre alt. Der Sammler böhmisch-mährischer Volkslieder hatte über Jahrzehnte im stillen Kämmerlein komponiert und war erst im Jahre 1916 mit der Prager Aufführung seiner dritten Oper «Jenufa» über die Landesgrenzen hinweg berühmt geworden. Unter dem Eindruck tief empfundener Liebe zu der 38 Jahre jüngeren und noch dazu verheirateten Kamilla Stösslová machte Janáček sich im August 1917 an die Vertonung der Gedichte. Der aus dieser Arbeit hervorgegangene Liederzyklus «Tagebuch eines Verschollenen» gehört zu den bekanntesten Werken Janáčeks – und zugleich zu seinen persönlichsten Kompositionen. Denn das kleine musikalische Drama in 22 Liedern erzählt nicht nur von der Amour fou eines jungen Provinzlers, der zuletzt mit seiner Angebeteten Reissaus nimmt. Es erzählt auch von der musikalischen Landflucht eines unglücklich verliebten Komponisten.
Das UG zeigt das «Tagebuch eines Verschollenen» zum Spielzeitabschluss in einer szenischen Aufführung. Es inszeniert Christine Cyris, die schon während ihres Studiums an der Musikhochschule Hamburg erste Regieerfahrung sammelte und die seit der Spielzeit 2006/07als Assistentin am Luzerner Theater tätig ist. Hans-Jürg Rickenbacher und Tanja Ariane Baumgartner singen die grossen Solopartien, am Flügel begleitet von Mark Foster.
MIT: Mark Foster (Klavier), Hans-Jürg Rickenbacher (Tenor), Tanja Ariane Baumgartner (Alt), Judith Machinek, Anita Scarlett, Miriam Timme (Chorsolistinnen des Luzerner Theaters), Statisterie des Luzerner Theaters
PRODUKTIONSTEAM: Mark Foster (Musikalische Leitung), Christine Cyris (Inszenierung), Florian Michaelis (Bühne), Silvana Arnold (Kostüme), Jürgen Kindermann (Toninstallation), Bernd Isele (Dramaturgie), Markus Eichenberger (Korepetition und Probenbegleitung)
IN TSCHECHISCHER SPRACHE