Der von ihm geprägte Begriff des Choreografischen Theaters ist stark von seinem politischen Denken beeinflusst. Es zielt darauf das Publikum zum Nachdenken anzuregen, Missstände deutlich zu machen und die tanzübliche Ästhetik aufzubrechen. Dabei verarbeitet Kresnik mit Vorliebe Biografien – häufig von Frauen. Mit dem Blick auf Außenseiterinnen und unangepasste Persönlichkeiten verweist er auf die gesellschaftliche Normen und Wertvorstellungen, die sie zu solchen werden ließen und an denen die Frauenfiguren schlussendlich scheiten mussten.
Am Staatstheater Darmstadt kommt nun sein Werk über die US-amerikanische Schriftstellerin Sylvia Plath zur Aufführung. Plath erlangte posthume Popularität durch ihre eindringliche Bekenntnislyrik und wurde nach ihrem Freitod zu einer Symbolfigur der Frauenbewegung stilisiert. Sylvia Plath ist eine der erfolgreichsten Arbeiten von Kresnik und war neben Heidelberg, Bremen und Berlin bei zahlreichen Gastspielen zu sehen.
Johann Kresnik wird bei den Proben in Darmstadt zugegen sein. Die Ballettmeisterin Christina Comtesse war langjähriges Ensemblemitglied bei Kresnik und wird die Einstudierung des Stücks vornehmen.
Inszenierung, Choreografie, Bühne und Kostüme Johann Kresnik | Musik Walter Haupt | Einstudierung Christina Comtesse | Co-Bühnenbild und Co-Kostümbild Nora Johanna Gromer
Mit dem Tanztheater des Staatstheaters Darmstadt
Weiterer Termin 28. April 2012 | 19.30 Uhr | Kleines Haus