Bereits im Sommer 2006, und damit in der Spielzeitpause des Stuttgarter Balletts, konnte Sue Jin Kang den 20. Jahrestag ihres Eintritts beim Stuttgarter Ballett begehen. Nun holt die Compagnie das Feiern nach und widmet ihrer dienstältesten Ersten Solistin die Vorstellung von John Crankos Romeo und Julia am Samstag, 7. Juli 2007. Sue Jin Kang tanzt darin die weibliche Titelrolle, für deren ergreifende Interpretation sie vom Publikum weltweit gefeiert wird, an der Seite des Ersten Solisten Marijn Rademaker als Romeo.
Die Stuttgarter Photographin Gundel Kilian hat Sue Jin Kang seit ihren Anfängen als Gruppentänzerin beim Stuttgarter Ballett mit der Kamera begleitet. Jetzt ist im Daco-Verlag ein großformatiger und umfangreicher Bildband erschienen, der die künstlerische Entwickung dieser außergewöhnlichen Tänzerpersönlichkeit in zahlreichen Farb- und Schwarzweißaufnahmen detailreich dokumentiert.
Ballettintendant Reid Anderson stellt den Bildband „Sue Jin Kang“ am 7. Juli 2007 ab 17 Uhr im Opernhaus, Foyer 1. Rang, vor. Anschließend findet eine Signieraktion mit Sue Jin Kang und Gundel Kilian statt. Das Buch ist ab sofort am Verkaufsstand im Opernhaus (Mo-Fr 10-18 Uhr, Sa 10-14 Uhr), bei allen Ballettvorstellungen im OpernundSchauspielhaus sowie im Buchhandel erhältlich.
Sue Jin Kang wurde in Seoul, Südkorea, geboren. Ihre tänzerische Ausbildung
erhielt sie an der Académie de Danse classique Princess Grace, Monte Carlo. 1985 gewann sie den Prix de Lausanne. Zum 1. September 1986 wurde Sue Jin Kang Mitglied des Corps de ballet beim Stuttgarter Ballett. 1994 wurde sie von Márcia Haydée zur Solistin, 1997 von Reid Anderson zur Ersten Solistin berufen. 2006 war Sue Jin Kang erstmals Mitglied der Jury beim Prix de Lausanne. 2007 wurde ihr der Titel einer Kammertänzerin am Staatstheater Stuttgart verliehen. Darüber hinaus erhielt Sue Jin Kang in ihrem Heimatland Korea zahlreiche Preise und Ehrungen. Die Deutsche Orchideengesellschaft benannte 1998 die Phalaenopsis Sue Jin Kang nach ihr.
Neben technischer Brillianz ist es vor allem ihre darstellerische Präsenz und
dramatische Ausdruckskraft, die Sue Jin Kang zu einer der profiliertesten
Interpretinnen der großen Frauenrollen in berühmten Handlungsballetten macht. Das Publikum begeistert sie unter anderem als Tatjana in Onegin, als Julia in Romeo und Julia (beide John Cranko), als Giselle ebenso wie Pamina (in Die Zauberflöte, Maurice Béjart), Königin Isabella (in Edward II.,David Bintley), Aurora (in Dornröschen, Márcia Haydée nach Marius Petipa) und natürlich als Marguerite Gautier in John Neumeiers Die Kameliendame. Für diese Rolle erhielt sie 1999 den Prix de Benois de la Danse. Mit ihrer Interpretation der Katharina in John Crankos Der Widerspenstigen Zähmung stellt Sue Jin Kang zudem ein herausragendes Talent für Komik unter Beweis.
Zu ihrem Repertoire zählen darüber hinaus Solorollen in Balletten des
neoklassischen und modernen Repertoires u. a. von George Balanchine, Nacho
Duato, William Forsythe, Hans van Manen, John Neumeier, Jerome Robbins und Glen Tetley.