Zurückgezogen und lethargisch verbringt er die Tage auf dem Sofa, und mit jeder weiteren Absage schwindet seine Hoffnung auf künstlerischen Erfolg und berufliches Fortkommen. Gleichwohl scheint er an seinem kontaktarmen und monotonen Dasein nichts auszusetzen zu haben. Anders die junge Frau, die sich nach einem glücklichen und lebenslustigen Zusammensein sehnt und angesichts der Passivität ihres Freundes die gemeinsame Zukunft zunehmend in Frage stellt.
Auf der Suche nach Abwechslung und Unterhaltung geht sie eines Abends allein aus, trifft Freunde, amüsiert sich und fällt nach ihrer Rückkehr eine folgenschwere Entscheidung...
Der norwegische Schriftsteller Jon Fosse (geb. 1959) zählt zu den bedeutendsten Gegenwartsautoren und wurde 2002 bei der Kritikerumfrage der Zeitschrift „Theater heute“ zum besten ausländischen Autor gewählt. Er schreibt Prosa, Lyrik und Dramatik, wobei er beson-ders mit seinen Theaterstücken internationale Bekanntheit erlangte. Seine Stücke zeichnen sich durch eine äußerst karge, von vielen Pausen und Wiederholun-gen durchsetzte Sprache aus. Obwohl seine Geschichten realistisch anmuten, handelt es sich nicht um psychologisch motivierte Milieustudien, sondern um Texte, die einen Raum jenseits der reduzierten Sprache seiner Protagonisten eröffnen. „Ich beschreibe eine Dynamik, eine Energie zwischen den Menschen. Sie kommen sich nahe und trennen sich, sie verletzen einander (...). Es sind keine Charaktere, die ich gestalte, ich kreiere dieses seltsame Kraftfeld zwischen ihnen (...).“
Der Regisseur Jan Steinbach ist Absolvent der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst in Frankfurt/Main und hat sich dem Wiesbadener Publikum bereits mit Wolfgang Bauers „Magic Afternoon“ vorgestellt. „Die Nacht singt ihre Lieder“ ist seine Diplominszenierung.
Inszenierung Jan Steinbach
Bühne Jule Dohrn van Rossum
Kostüme Franz Dittrich
Dramaturgie Julia Pfahl
Mit: Eva-Maria Damasko (Die junge Frau), Sebastian Muskalla (Der junge Mann), Evelyn M. Faber (Die Mutter), Benjamin Krämer-Jenster (Der Vater), Jan Käfer (Baste)
In Kooperation mit der Hessischen Theaterakademie.
Weitere Termine: Sa, 29.12., Mi, 9.1.2008, Mi, 23.1.2008, jeweils 19.30 Uhr, Studio