Baal betrinkt sich maßlos, trägt schmutzige Gedichte vor und macht der Frau des Gastgebers sexuelle Avancen. Später stellt Johannes, ein schüchterner junger Mann, der Baal als Künstler verehrt, ihm seine unschuldige Freundin Johanna vor – Baal verführt sie, woraufhin Johanna Selbstmord begeht. In einem Varieté soll Baal die Gäste mit seinen Gedichten unterhalten, Schnaps gegen Kunst – Baal langweilt sich und flüchtet. Mit seinem Freund Ekart zieht er durchs Land – Baal macht Musik, stiehlt oder bietet Bauern seine Geliebte im Tausch für Essen und Trinken an. Am Ende des Stückes ersticht er seinen Freund Ekart im Suff und flüchtet in den Wald – Baal krepiert allein.
Baal ist ein lüsternes Vieh und sanftes Tier, voller Sehnsucht nach dem echten Leben, egoistisch und radikal; ein Außenseiter und Selbstdarsteller, immer auf der unerbittlichen Suche nach der eigenen Identität. Brecht selbst schrieb über Baal: »Er ist asozial, aber in einer asozialen Gesellschaft.«
Maik Priebe inszenierte am Staatstheater Kassel bereits in der Spielzeit 2008/2009 »Blick zurück im Zorn« von John Osborne und in der Spielzeit 2009/2010 »Der goldene Drache« von Roland Schimmelpfennig.
Inszenierung: Maik Priebe,
Bühne: Susanne Maier-Staufen,
Kostüme: Ulrike Obermüller,
Musik: Alexander Suckel,
Dramaturgie: Christa Hohmann
Mit: Peter Elter (Johannes Schmidt), Eva-Maria Keller (Emilie), Alina Rank (Johanna), Thomas Sprekelsen (Mech), Uwe Steinbruch (Baal), Judith van der Werff als Gast (Sophie), Alexander Weise (Ekart)
Nächste Vorstellungen: 31. Mai, 2. Juni