sechsunddreißigtausend lautet die Größe, die zwischen Eva Böhmer, Susanne Kudielka, Natascha Moschini und Kaspar Wimberley eine künstlerische Verbindung geschaffen hat. Diese und der universale Begriff “Tanzerbe”, ein Überbleibsel alter Anträge und Ambitionen. Die Ausgangslage ist eine Herausforderung und spiegelt den künstlerischen Alltag zwischen Kreativität und der Notwendigkeit des Produzierens wider. Genau hier setzt sechsunddreißigtausend an und macht sich auf die Suche nach Relevanz und Stimmigkeit im Sinne des Selbsterhalts. Es entstehen Einzelstücke, die mit den Anforderungen des Marktes und die Erwartungen an das künstlerische Schaffen spielen. Hierdurch wird jedes Exponat, jede Bewegung und jede Handlung zugleich hinterfragend und selbstbezüglich.
sechsunddreißigtausend ist erneut ein Projekt der TanzSzene BW. Im September 2013 veranstaltete sie das dreitägige Tanzfestival TANZLOKAL, das sich mit den Pionieren und Pionierinnen des modernen Tanzes in Stuttgart sowie im damaligen Baden und Württemberg befasste. Für sechsunddreißigtausend wurde das Kernteam des Festivals erweitert: Die Dramaturgin Eva Böhmer und die Tanzexpertin Bea Kießlinger waren die Künstlerischen Leiterinnen von TANZLOKAL 2013.
Susanne Kudielka und Kaspar Wimberley sind international als Künstler, Produzenten und Kuratoren tätig. Sie arbeiten ortsspezifisch und interdisziplinär, koproduzieren unter anderem mit Museen, Festivals, Universitäten, NGO's und Schulen. Mit ihren Arbeiten schaffen sie Aufmerksamkeit für soziale, politische oder kulturelle Zustände und erforschen Hierarchien des Alltäglichen. Dabei entstehen außergewöhnliche Kollaborationen mit Hundebesitzern, Bäckern, Vermietern, Radfahrern, Obdachlosen oder Geflüchteten. 2011 bis 2015 entwickelten sie ARTTOURS in Stuttgart. Mit diesen alternativen Stadtführungen, die sie in ähnlicher Form auch in Österreich, England, Estland oder Südafrika realisiert haben, reagieren sie auf Veränderungen des öffentlichen Raumes und loten das Verhältnis von Bewohnern / Touristen zu ihrer Stadt aus.
Die Performance-Künstlerin Natascha Moschini, Kooperationsstidentiatin der Akademie Schloss Solitude, arbeitet in einem kontinuierlich fortlaufenden Prozess, der dazu einlädt, Verwandlungen zu erleben. Moschini interessiert sich für anatomische Realitäten und für die Umformulierung dieser Elemente in der körperlichen Praxis. In ihrer letzten Arbeit mama’s body is a mountain hat sie sich mit der Monstrosität und Intimität eines deformierten menschlichen Körpers auseinandergesetzt.
sechsunddreißigtausend ist ein Projekt der TanzSzene BW in Kooperation mit der Akademie Schloss Solitude und dem Württembergischen Kunstverein und wird gefördert vom Innovationsfonds des Landes Baden-Württemberg, Stiftung Theaterhaus Stuttgart, Stiftung LBBW.
Mehr Informationen: www.tanzszene-bw.de
Weitere Vorstellungen am Samstag, 24. September ab 17:00 Uhr / Sonntag, 25. September ab 11:00 Uhr