Das Königspaar des Waldreiches – Oberon und Titania – ist zerstritten, die geordnete Welt der Elfen und Geister erschüttert. Durch dieses Chaos irren die Liebenden Hermia und Lysander, dicht gefolgt von einem zweiten, unglücklich verliebten Paar, Helena und Demetrius. Als sie auf eine Gruppe Handwerker treffen, die ausgerechnet an diesem Ort ein Laientheaterstück probieren, treibt der Elf Puck das allgemeine Gefühlschaos mit seiner Zauberblume zum Höhepunkt: Ihr Saft zwingt jeden – ob Mensch oder Geist – in einen hemmungslosen Liebeswahn zum erstbesten Wesen, auf das sein Auge fällt.
In Shakespeares Ein Sommernachtstraum vermischen sich die Grenzen zwischen Traum und Wirklichkeit, zwischen Wahn und Vernunft. Ungehemmt entladen sich unterdrückte Energien, Instinkte und Sehnsüchte, die das menschliche Begehren bestimmen. Regie führt Viktor Bodó, der zuletzt Die Stunde da wir nichts voneinander wußten, Liliom und Der Meister und Margarita auf die Bühne des Schauspielhauses Graz brachte. Der ungarische Theatererfinder inszeniert Shakespeares Traumstück über die unheimliche Macht der Liebe mit Schauspielern der Szputnyik Shipping Company und dem Ensemble des Schauspielhauses.
Zum Regisseur
Viktor Bodó, 1978 in Budapest geboren, war nach seinem Schauspiel‐ und Regiestudium drei Jahre Schauspieler an Árpád Schillings Krétakör Theater in Budapest. Sein Durchbruch als Regisseur gelang ihm durch seine Arbeiten als Hausregisseur am Katona József Theater in Budapest, unter anderem mit einer Adaption von Kafkas Prozess. Seit 2006 arbeitet er regelmäßig am Schauspielhaus Graz, wo er zunächst Kafkas Schloss und Alice nach Lewis Carroll inszenierte. Diese Arbeit wurde zu mehreren Gastspielen, unter anderem zu den Salzburger Festspielen 2009 und zum Radikal jung Festival München 2008 eingeladen und gewann 2008 den österreichischen Nestroy‐Theaterpreis für die beste Ausstattung. 2008 gründete Bodó seine eigene Theatertruppe Szputnyik Shipping Company in Budapest. Seine wichtigsten Inszenierungen mit Szputnyik in Budapest waren Mietshausgeschichten und Der Würfler. Mit seiner eigenen Truppe erarbeitete er zudem Koproduktionen am Schauspiel Köln (Transit von István Tasnádi und Der Mann am Tisch 2 von András Vinnai) sowie am Staatstheater Mainz / Theater Winterthur (Tot im Orient‐Express).
Am Schauspielhaus Graz entstanden in den vergangenen Spielzeiten vielbeachtete Inszenierungen mit Schauspielern der Szputnyik Shipping Company und dem Grazer Ensemble. In der Spielzeit 2008/09 inszenierte Bodó am Schauspielhaus Graz Peter Handkes Die Stunde da wir nichts voneinander wußten und wurde mit dieser Inszenierung zum Berliner Theatertreffen 2010 eingeladen sowie in Moskau mit der Goldenen Maske in der Kategorie Beste ausländische Aufführung ausgezeichnet. Viktor Bodó war zudem für den österreichischen Nestroy‐Theaterpreis 2009 in der Kategorie Beste Regie nominiert. In der Spielzeit 2009/10 inszenierte er in Graz Liliom von Ferenc Molnár und in der darauffolgenden Spielzeit Der Meister und Margarita nach dem Roman von Michail Bulgakow, wofür er 2011 wieder für den Nestroy‐Preis nominiert wurde.
Inszenierung Viktor Bodó
Bühne Pascal Raich
Kostüme Fruzsina Nagy
Musik Klaus von Heydenaber
Klangdesign Gábor Keresztes
Dramaturgie Anna Veress, Regula Schröter
Mit Gábor Fábián, Thomas Frank, Pia Luise Händler, Péter Jankovics, Simon Käser, Katharina Klar, Florian Köhler, András Lajos, Kata Pető, Sebastian Reiß, Franz Solar, Zoltán Szabó, Jan Thümer
In Zusammenarbeit mit der Szputnyik Shipping Company, Budapest
Weitere Vorstellungen am 18. und 20. Jänner, jeweils 19.30 Uhr sowie ab Februar.
Tickets
T 0316 8000, F 0316 8008‐1565 ‐ E tickets@buehnen‐graz.com
www.schauspielhaus-graz.com