Und auf die Lust folgt schnell Ernüchterung. Fluchtpläne werden geschmiedet und wieder verworfen. Die angespannte Stimmung eskaliert bald zum Streit. Jean, der Julie für ihre Hingabe zunehmend verachtet, schleudert ihrem "Knecht ist Knecht" ein boshaftes "Und Hure ist Hure!" entgegen. Zuletzt ist da noch Kristin, seine Verlobte, die die Flucht der beiden kurzerhand verhindert. Tief verzweifelt sieht Julie keinen anderen Ausweg mehr, als sich das Leben zu nehmen.
Fräulein Julie ist bis heute Strindbergs meistgespieltes Stück.
Im Vorwort zur Erstausgabe schrieb Strindberg:
"Ich glaube nicht an simple Theatercharaktere und die summarischen Urteile der Autoren über die Menschen: der ist dumm, der ist brutal, der ist neidisch, der ist geizig, das müsste von den Naturalisten geglättet werden, denn die wissen wie reichhaltig der Seelenkomplex ist und dass ein 'Laster' auch eine Kehrseite hat, die nur zu oft einer Tugend ähnelt."
Regie Barbara-David Brüesch
Bühne Sabine Kohlstedt
Kostüme Adelheid Walter
Dramaturgie Sabine Westermaier
Mit Thomas Eisen, Susana Fernandes Genebra, Lisa Wildmann
Termine 24.02. | 07.03. | 27.03. | 28.03.