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Schauspiel Leipzig: "Des Meeres und der Liebe Wellen" von Franz Grillparzer

Premiere: 4. Oktober 2013, 20:00, Hinterbühne. -----

Es ist ein Blick. Und nach diesem Blick ist nichts mehr, wie es war: Die Liebe trifft Hero wie ein Schlag. Es ist der Blick eines fremden jungen Mannes, der ihren kreuzt im heiligsten Moment: während ihres Priesterinnengelübdes, in dem sie sich verpflichtet, dem gewöhnlichen Leben und der Liebe zu entsagen.

 

Auch der Mann, Leander, ist verwirrt. Ihm bleiben nur Minuten, bevor der Tempelbezirk geschlossen wird, und doch sucht er, Hero noch einmal zu sehen. Der Oberpriester, Heros Onkel, entdeckt die beiden – und schickt Leander sofort zurück; zurück durchs Meer, in seine ferne Heimat. Hero ist zuhause – und dennoch ist auch sie nun aus der Welt: Ein Turm an steiler Küste ist fortan ihre Wohnung, eine karge Kammer für ihren Gottesdienst. Aber ihre Gedanken gelten einzig noch dem Fremden, gelten ihm, den es nicht geben darf und der nicht wiederkommen kann. Doch eines Nachts wird eine Kerze in Heros Zimmer zum Fixstern ihrer Liebe: Leander entdeckt sie und schwimmt, das kann er wie kein anderer, durchschwimmt das tiefe Meer und steigt zu ihr hinauf. Noch weit vor Morgengrauen muss er zurück, doch immerhin ist nun für Augenblicke ein Sinn im Leben greifbar. Wiederkommen soll er, jeden Abend …

 

Franz Grillparzer (1791–1872) zählt zu den herausragenden österreichischen Autoren. Geprägt von der Epoche, in der die habsburgische Monarchie politisch erstarrt und die Gesellschaft dem drohenden Zerfall des k.-u.-k.-Reichs entgegensieht, beschreibt er mit ungeheurer sprachlicher Kraft und poetischer Intensität Figuren, die umso unbedingter ihre Freiheit und ihre seelische Ruhe suchen, je mehr die Gemeinschaft jeden Einzelnen im Blick hat, je mehr Pflicht und Norm das äußere Leben beherrschen und Halt und Fassung geben sollen.

 

„Des Meeres und der Liebe Wellen“, zum ersten Mal in Leipzig zu sehen, inszeniert mit Mateja Koležnik eine der führenden slowenischen Regisseurinnen. Begleitet wird sie von ihrem Team langjähriger künstlerischer Mitarbeiter: Henrik Ahr, Professor für Bühnenbild am Mozarteum Salzburg. Alan Hranitelj arbeitete nach einer kurzen Zeit in der Mailänder Haute Couture an allen großen Theatern des Balkan. Matija Ferlin gewann den kroatischen Theaterpreis für Choreographie und wurde vom New Yorker „V Magazine“ zu den vielversprechendsten Jungen Choreographen 2011 gezählt.

 

Bearbeitung: Heinz Hilpert

 

Regie: Mateja Koležnik

Bühne: Henrik Ahr

Kostüme: Alan Hranitelj

Musik: Mitja Vrhovnik Smrekar

Choreographie: Matija Ferlin

Dramaturgie: Torsten Buß  , Alexander Elsner

Dolmetscher: Saša Serban

 

Besetzung

 

Bernd-Michael Baier

Ellen Hellwig

Andreas Herrmann

Jonas Hien

Dirk Lange

Lisa Mies

Runa Pernoda Schaefer

Sebastian Tessenow

 

So, 13. Oktober 19:30 Hinterbühne

Do, 31. Oktober 19:30 Hinterbühne

Mi, 20. November 19:30 Hinterbühne

Do, 12. Dezember 19:30 Hinterbühne

Do, 09. Januar 19:30 Hinterbühne

Fr, 24. Januar 19:30 Hinterbühne

So, 16. Februar 18:00 Hinterbühne

Di, 18. März 19:30 Hinterbühne

Fr, 18. April 19:30 Hinterbühne

 

 

 

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