Auch der tyrannische König Bobèche hat einiges auf dem Kerbholz: Er mordet aus Eifersucht Männer. Als Ritter Blaubart ausgerechnet auf die Kronprinzessin Anspruch erhebt, wehrt sich Boulotte und befreit Blaubarts nur vermeintlich tote Gattinnen.
Aufmüpfig, bissig und frech beginnt der Schwerpunkt Operette am STAATSTHEATER KARLSRUHE. Auch hier stellt Offenbach, der Begründer und unübertroffene Meister des Genres Operette, einen allbekannten Mythos auf den Kopf und macht aus dem Märchen eine bissige Gesellschaftssatire. Wie ein Kreisel wird die immer wieder ins Absurde überschnappende Komik von Offenbachs mitreißend eingängiger und zugleich subversiv Machtstrukturen und Täuschungsmanöver entlarvender Musik angetrieben.
Dem Berliner Autor, Kabarettist und Sänger Carsten Golbeck gelang für die Karlsruher Produktion eine Neuübertragung des französischen Texts in eine zugleich heutige und den Charakter des Originals treffende Sprache.
Das Leichte ist oft das Schwerste. Aron Stiehl und Jürgen Kirner haben vielfach unter Beweis gestellt, dass sie mit Verspieltheit und Leichtigkeit aus Operetten Funken zu schlagen verstehen. Ihre Inszenierungen an der Bayerischen Staatsoper, am Theater Klagenfurt, an der Kammeroper Hamburg, in Tel Aviv, Salzburg, St. Gallen oder Bern wurden Publikumsrenner. Aron Stiehl inszenierte auch in Florenz und Valencia sowie demnächst in Warschau.
RITTER BLAUBART ist ein großes Ensemblestück mit Paraderollen für unsere Darsteller: Rebecca Raffell und Stefanie Schaefer in der Rolle der zupackenden Bäuerin Boulotte mit Kammersänger Klaus Schneider und als Gast Carsten Süß als Ritter Blaubart auf der einen Seite, auf der anderen Ina Schlingensiepen und Veronika Pfaffenzeller in der Rolle der unverhofften Prinzessin Fleurette mit dem unwiderstehlichen Prinz Saphir von Sebastian Kohlhepp und Max Friedrich Schäffer, als Popolani Gabriel Urrutia Benet und Kammersänger Edward Gauntt und last but noch least als tyrannischer König Bobèche Kammersänger Hans-Jörg Weinschenk und Matthias Wohlbrecht.
Seit der Uraufführung am 5. Februar 1866 am Théâtre des Variétés in Paris ist diese Operette ein Dauerbrenner geblieben.
Libretto von Henri Meilhac und Ludovic Halévy. In einer deutschen Textfassung von Carsten Golbeck
Musikalische Leitung Markus Bieringer
Regie Aron Stiehl
Bühne Jürgen Kirner
Kostüme Franziska Jacobsen
DRAMATURGIE Tina Hartmann
Mit Ks. Klaus Schneider / Carsten Süß (Ritter Blaubart), Rebecca Raffell / Stefanie Schaefer (Boulotte), Veronika Pfaffenzeller / Ina Schlingensiepen (Fleurette), Ks. Edward Gauntt / Gabriel Urrutia Benet (Popolani), Sebastian Kohlhepp / Max Friedrich Schäffer (Prinz Saphir), Andrew Finden / Armin Kolarczyk (Oscar), Sarah Alexandra Hudarew / Katharine Tier (Königin Clèmentine), Ks. Hans-Jörg Weinschenk / Matthias Wohlbrecht (König Bobèche), Jan Heinrich Kuschel (Alvarez), Maike Etzold / Larissa Wäspy (Hèloise), Nicole Hans / Cornelia Gutsche (Elèonore), Christina Bock / Ulrike Gruber (Isaure), Elke Hatz / Susanne Schellin (Blanche), Unzu Lee-Park / Christiane Lülf (Rosalinde)
Badischer Staatsopernchor, Statisterie des Badischen Staatstheaters, Badische Staatskapelle
Weitere Vorstellungen 20.12, 31.12. & 14.1.12