Regisseur Barrie Kosky kehrt mit dieser Produktion zurück an die Wiener Staatsoper, ab der kommenden Saison wird er den Mozart-Da Ponte-Zyklus, beginnend mit Don Giovanni, neu inszenieren. Staatsopern-Chefdramaturg Sergio Morabito über den Künstler: »Schon seit längerem behauptet sich Barrie Kosky als einer der führenden Opernregisseure unsere Zeit. Zum Geheimnis seines Erfolges trägt die Vielzahl kreativer Spielmöglichkeiten und Kulturtechniken, über die er verfügt, sicher entscheidend bei: als Regisseur, der sowohl im Schauspiel als auch in allen nur erdenklichen Musiktheaterformen unterwegs ist, aber auch als Pianist und Liedbegleiter, Performer und Arrangeur.«
Ebenso wie bei den kommenden Mozart-Produktionen steht auch bei Macbeth Musikdirektor Philippe Jordan am Dirigentenpult: »In der Tat handelt es sich vielleicht um Verdis düsterstes Bühnenwerk überhaupt – was allerdings nicht bedeutet, dass die Partitur dadurch monochrom wäre. Im Gegenteil: Sie ist in ihrer Farbigkeit überaus differenziert und vielgestaltig, aber eben im düsteren Spektrum.«
Macbeth als Klangerlebnis rund um das Opernhaus
Am Premierenabend, dem 10. Juni 2021, wird Macbeth nicht nur live in der Oper, sondern ab 18.30 Uhr auch in einer ganz besonderen und für das Haus neuen Form zu hören sein: Eine Klanginstallation rund um die Wiener Staatsoper wird das Geschehen auf der Bühne nach außen transportieren und den Passant*innen ein akustisches Live-Erlebnis bereiten.
Direktor Bogdan Rošcic: »Wir dürfen zwar ab 10. Juni einen höheren Prozentsatz der Saalkapazität anbieten, durch den nach wie vor notwendigen Sperrsitz zwischen Besuchern oder Besuchergruppen werden dennoch nicht viel mehr als jeweils 1.100 Menschen den Macbeth-Vorstellungen beiwohnen können. Und wir haben Tausende von Opernbegeisterten auf der Warteliste. Aber wenn die Menschen nicht zur Musik kommen können, kommt eben die Musik zu den Menschen. Wir werden am Premierenabend den Ton nach draußen übertragen, vor allem am Karajanplatz kann man dadurch diesem außergewöhnlichen Macbeth auch ohne Ticket live folgen.«
Radio Ö1 strahlt die Aufzeichnung der Premiere am 12. Juni 2021 ab 19.30 Uhr aus.
Auf dem Youtube-Kanal der Wiener Staatsoper wird vor der Premiere wieder eine »digitale Einführungsmatinee«, moderiert von Direktor Bogdan Rošcic, veröffentlicht.
Macbeth auf der Website der Wiener Staatsoper
»Verdis neuer Weg«, Text von Oliver Láng
»Amore? Onore!«, Luca Salsi über Macbeth
»Mehr als nur eine Oper«, Philippe Jordan im Gespräch mit Andreas Láng
»Dem Mythos ein Schnippchen schlagen«, Sergio Morabito über Barrie Kosky
»Symbiose und Besessenheit«, Claus Spahn im Gespräch mit Barrie Kosky
Barrie Kosky über Macbeth (Youtube)
Anna Netrebko über Macbeth (Youtube)
Die Produktion im Überblick
MACBETH (Giuseppe Verdi)
Musikalische Leitung Philippe Jordan
Inszenierung Barrie Kosky
Szenische Einstudierung Sylvie Döring
Bühne und Licht Klaus Grünberg
Kostüme Klaus Bruns
Dramaturgie Claus Spahn
Macbeth Luca Salsi
Banquo Roberto Tagliavini
Lady Macbeth Anna Netrebko / Anna Pirozzi*
Macduff Freddie De Tommaso
Malcolm Carlos Osuna
Ein Arzt Ilja Kazakov
Kammerfrau Aurora Marthens
10., 14., 17., 21., 24.* & 28.* Juni 2021
Barrie Kosky inszenierte diese Produktion ursprünglich für das Opernhaus Zürich.