Der Richter kann es ihm nicht beweisen, er wird freigesprochen. Jedoch in dem kleinen Ort, in dem Peter lebt, ist er nun gebrandmarkt und wird noch mehr zum Außenseiter, als er es vorher schon war. Einzig die Lehrerin Ellen Orford und der pensionierte Kapitän Balstrode halten zu ihm. Balstrode rät Peter, entweder fort zu gehen oder Ellen zu heiraten. Aber Peter schafft es nicht, seine heimatliche Landschaft zu verlassen und will Ellen erst heiraten, wenn er es geschafft hat, in der Dorfgemeinschaft aufzusteigen. Außer ihm selbst ist aber allen klar, dass ihm das niemals gelingen wird, nachdem er als verantwortlich für den Tod des Jungen angesehen wird. In seinem Bestreben, zu Geld zu kommen, stellt er wieder einen Jungen ein, damit er ihm hilft, größere Fänge machen zu können. Der Apotheker Keene beschafft ihm das Kind aus dem Waisenhaus.
Und wieder kommt der Junge bei einem Unfall ums Leben. Die bigotten Dorfbewohner wollen den anscheinend gewalttätigen Sonderling nicht mehr bei sich dulden und trommeln zum Ver-treibungsmarsch auf Peter. Zwar entkommt er ihnen, aber als sich auch Ellen enttäuscht von ihm ab-wendet, gibt es für Peter keine Zukunft mehr. Balstrode rät ihm, bei aufkommendem Sturm aufs Meer hinaus zu fahren. Peter folgt dem Rat und kommt auf dem Meer um. Im Ort geht das Leben weiter wie bisher.
Britten schildert eindrucksvoll das Schicksal des Außenseiters Peter Grimes. Die Schuldfrage wird nicht wirklich geklärt – die Frage nach dem Verhältnis von Individuum und Gesellschaft steht im Mittelpunkt. Um all die Figuren ist das Meer: Britten gibt in sechs Zwischenspielen die verschiedenen Zustände des Meeres wieder, das das Leben der Menschen in dem Fischerdorf bestimmt und ihnen Heimat, Tod, Gefahr und auch Geborgenheit geben kann.
Nach der Uraufführung von „Peter Grimes“ 1945, wurde Benjamin Britten enthusiastisch als der „neue Purcell“ gefeiert. Britten hatte sein erklärtes Ziel, „Glanz, Freiheit und Lebendigkeit der englischen Musik zu erneuern, die seit Purcells Tod verloren waren“, erreicht. „Peter Grimes“ ist mit seinem prägnanten musikalischen Ausdruck und den fesselnden Klangfarben zu einem zentralen Repertoirestück des 20. Jahrhunderts geworden.
Musikalische Leitung: Lutz de Veer
Inszenierung: Johannes Weigand
Bühnenbild: Jürgen Lier
Kostüme: Claus Stump
Mitwirkende: Jan Vacík, Maida Hundeling, Kay Stiefermann, Diane Pilcher, Susanne Geb, Banu Böke,
Stephan Boving, Juri Batukov, Joslyn Rechter, Cornel Frey, Olaf Haye, Christoph Stegemann, Mattis
Kuhlmann.
Chor der Wuppertaler Bühnen
Kinderchor der Wuppertaler Bühnen
Statisterie der Wuppertaler Bühnen
Sinfonieorchester Wuppertal
Weitere Vorstellungen:
Do 20. 03. 08 //19.30 Uhr
So 06. 04. 08 // 15.00 Uhr
Sa 03. 05. 08 // 19.30 Uhr
Mi 11. 06. 08 // 19.30 Uhr
So 22.06. 08 // 18.00 Uhr