The Medium von Gian Carlo Menotti (1911-2007) konnte nach der Uraufführung am 8. Mai 1946 an der Columbia University in New York nicht zuletzt wegen der Fürsprache Arturo Toscaninis in leicht überarbeiteter Fassung einen wahren Triumph am Broadway feiern. Menotti, dessen Kompositionen oft als oberflächlich und banal gescholten werden, gelang damit der internationale Durchbruch. Musikalische Anleihen bei Mussorgski, Puccini und auch Debussy sind unüberhörbar. Die von Menotti selbst verantwortete Verfilmung der Oper wurde 1952 in Cannes ausgezeichnet.
Dem Einakter Satyricon von Bruno Maderna (1920-1973) liegt ein Romanfragment des römischen Senators Petronius aus der Zeit 60 n. Chr. zugrunde. Der italienische Avantgardekomponist verhehlte in seinem vorletzten Werk nicht, dass er sich aus dem großen Fundus der Musikgeschichte bedient hatte und erhob dies geradezu zum Konzept. So erklingt Vertrautes von Gluck über Verdi, Wagner, Bizet und Puccini bis hin zu Richard Strauss und Kurt Weill, um nur die prominentesten Namen zu nennen. Gleichzeitig ist sein musikalisches Verfahren aber auch als Kritik an der stagnierenden Entwicklung Neuer Musik zu verstehen. Das experimentelle Werk besteht aus 16 Nummern und fünf elektronischen Einspielungen, die in der Abfolge variabel miteinander kombiniert werden sollen. Erst die Produktionen, die der Uraufführung am 16. März 1973 im Circustheater in Scheveningen folgten, wurden dem gesellschaftskritischen Charakter des Werkes gerecht.
In The Medium zieht Madame Flora ihren Klienten im Rahmen von Séancen das Geld aus der Tasche. Dabei sind ihre naive Tochter Monica und der stumme Waisenjunge Toby behilflich. Als Madame Flora jedoch selbst mit einer Geistererscheinung konfrontiert zu werden scheint, kommt es zur Katastrophe… In Satyricon laden der römische Emporkömmling Trimalchio und seine Frau Fortunata zum Abendessen ein, in dessen Verlauf alle Spielarten extremer Dekadenz durchlebt werden und der Hausherr sogar seine eigene Beerdigung inszeniert.
Die musikalische Leitung der beiden Kammeropern liegt bei den Frankfurter Kapellmeistern Nikolai Petersen (The Medium) und Simone Di Felice (Satyricon). Es inszenieren Hans Walter Richter (The Medium), der seit 2008 als Regieassistent an der Oper Frankfurt tätig ist, sowie die deutsch-japanische Regisseurin Nelly Danker (Satyricon). Die einzigen beiden Gastsängerinnen auf der Besetzungsliste sind die amerikanische Altistin Meredith Arwady (Madame Flora in The Medium) und die Münchner Mezzosopranistin Susanne Gritschneder (Fortunata in Satyricon). Angeführt von Louise Alder (Monica in The Medium) und Peter Marsh (Trimalchio in Satyricon) sind fast alle übrigen Partien mit Mitgliedern des Ensembles sowie des Opernstudios der Oper Frankfurt besetzt.
THE MEDIUM
Tragödie in zwei Akten von Gian Carlo Menotti
Text vom Komponisten
In englischer Sprache mit deutschen Übertiteln
SATYRICON
Oper in einem Akt von Bruno Maderna
Text vom Komponisten nach Satyricon (um 60 n. Chr.) von Petronius
Mehrsprachig mit deutschen Übertiteln
"The Medium"
Musikalische Leitung
Nikolai Petersen
Regie
Hans Walter Richter
Bühnenbild
Kaspar Glarner
Kostüme
Cornelia Schmidt
Licht
Jan Hartmann
Dramaturgie
Mareike Wink
Madame Flora
Meredith Arwady
Monica
Louise Alder
Mrs. Gobineau
Barbara Zechmeister
Mr. Gobineau
Dietrich Volle
Mrs. Nolan
Kelsey Lauritano *
Toby
Marek Löcker
"Satyricon"
Musikalische Leitung
Simone Di Felice
Regie
Nelly Danker
Bühnenbild
Kaspar Glarner
Kostüme
Cornelia Schmidt
Licht
Jan Hartmann
Dramaturgie
Stephanie Schulze
Trimalchio
Peter Marsh
Fortunata
Susanne Gritschneder
Habinnas
Theo Lebow
Scintilla
Ambur Braid
Criside
Karen Vuong
Eumolpus
Mikołaj Trąbka
Tänzer
Manuel Gaubatz, Michael Gross, Kamil Mrozowski
Frankfurter Opern- und Museumsorchester
* Mitglied des Opernstudios
Weitere Vorstellungen: 17., 20., 22., 24., 27., 29. Juni 2019
Falls nicht anders angegeben, beginnen diese Vorstellungen um 19.30 Uhr
Karten sind bei den üblichen Vorverkaufsstellen, online unter www.oper-frankfurt.de oder per Ticket-Hotline 069 – 212 49 49 4 erhältlich.