Es widersetzte sich den Sachzwängen der Statik und bot Ausblick in eine Zukunft, die nur besser sein konnte. Die Dachterrasse hat die transatlantische Gruppe German Theater Abroad als Spielstätte ausgewählt für zwei szenische Lesungen zeitgenössischer Theatertexte, in denen New York die Hauptrolle spielt. Was bleibt heute vom Ausblick auf eine bessere Zukunft? Das theatrale Double-Feature zeigt zwiespältige Gesichter der Metropole. Während die Sonne über Berlin untergeht, verfolgen die Zuschauer auf der Terrasse das Geschehen aus unterschiedlichen Perspektiven.
"Guinea Pig Solo" von Brett C. Leonard (LAByrinth Theater Company) in englischer Sprache, eingerichtet von Daniel Brunet (GTA, NYC)
Mit: Trevor Long, Richard Petrocelli und Elisabeth Rodriguez (Mitglieder der renommierten LAByrinth Company unter der Leitung von Oscarpreisträger Philip Seymour Hoffmann)
Pause mit Hotdogs/Food und Autoren-Small-Talk
Brett C. Leonards "Guinea Pig Solo" versetzt die Handlungslinien von Büchners "Woyzeck" in das New York der Gegenwart. Der Puerto Ricaner José Solo ist Veteran des Irakkriegs. Tagsüber verkauft er Hotdogs, nachts dient er als Versuchskaninchen für ein Experiment, das das Kriegstrauma aus seinem Gedächtnis löschen soll. In rascher Szenenabfolge skizziert Leonard die letzten Stationen eines Outcasts, der nichts mehr zu verlieren hat.
"Dead City" von Sheila Callaghan (13P)
in deutscher Sprache, eingerichtet von Birgit Lengers (GTA, Berlin)
In "Dead City" klingt James Joyces "Ulysses" als entferntes Echo an. Ein Tag aus dem Leben der Samantha Blossom: Für die Internetdesignerin der Upper East Side, sich selbst kaum weniger entfremdet als ihrem untreuen Mann, beginnt eines Morgens eine Odyssee durch die Stadt voller Zufallsbegegnungen. Die mehrfach ausgezeichnete Autorin Sheila Callaghan zeigt einen außerordentlichen Sinn für knappe Beschreibungen, die Situationen auf den Punkt bringen und zugleich surreal überhöhen.
Seit 1996 produziert German Theater Abroad (GTA) auf beiden Seiten des Atlantiks. Zeitgenössische Texte als Spiegel heutiger Wirklichkeitserfahrung bilden sie das Herzstück des interkulturellen Dialogs. In der Arbeit von Künstlern aus unterschiedlichen Ländern, entstehen produktive Reibungen. Sie sind Motor des kreativen Prozesses. GTA entwickelt für jedes Projekt neue theatrale Veranstaltungsformen. Dabei wird bewusst die Nähe zum Publikum gesucht. Der ästhetische Rahmen der Theaterarbeiten ist ein Angebot an die Zuschauer, Teil des Ereignisses zu werden.
Ein Projekt von German Theater Abroad in Kooperation mit dem Haus der Kulturen der Welt
NEW YORK Festival,23. August - 4. November 2007 im Haus der Kulturen der Welt.
+++ Jubiläumsjahr 2007: 50 Jahre Kongresshalle und Wiedereröffnung des HKW +++
Jubiläumsfeier --- New York --- Asien-Pazifik-Wochen 2007 nach der Wiedereröffnung im August
Informationen + Termine + Aktionen www.hkw.de