»Gloriana« war offizieller Teil der Krönungsfeierlichkeiten 1953. Doch das Stück fiel durch. Kein Wunder – Britten verweigerte sich der erwarteten Huldigungsadresse und stolzen Beschwörung der eigenen Geschichte und richtete seinen Blick auf die inneren Konflikte der Figuren. Elizabeth I., vom Volk als »Gloriana« verehrt, schenkte ihrem Land ein Zeitalter von relativem Frieden und kultureller Blüte. Als Privatperson durfte sie jedoch nicht existieren. Brittens Oper handelt von der Zuneigung der alternden Königin zu ihrem jungen, ehrgeizigen Favoriten Robert Devereux, dem Earl of Essex. Dieser verstrickt sich in eine Verschwörung…
Opernintendantin und Generalmusikdirektorin Simone Young setzt das selten gespielte Werk zu Benjamin Brittens 100. Geburtstag auf den Spielplan der Staatsoper. In Hamburg hat sie während ihrer Intendanz bereits mit mehreren Britten-Neuproduktionen einen Schwerpunkt auf das Werk dieses Komponisten gelegt. Die Inszenierung legt Simone Young in die Hände des britischen Regisseurs Richard Jones und Ultz (Ausstattung), die in ihrer Deutung mit der Verschränkung der beiden »Elisabethanischen Zeitalter« und der Brüchigkeit eines nationalen Mythos spielen. Die Choreografie stammt von Lucy Burge.
Amanda Roocroft übernimmt die Partie der Queen Elizabeth I. Die britische Sopranistin war 2007 als Jenufa in Janáčeks gleichnamiger Oper erstmals in Hamburg zu erleben und ist regelmäßig zu Gast an den großen Opernhäusern in London, Barcelona, München, New York, Amsterdam und Paris sowie beim Glyndebourne Festival. Als Robert Devereux gibt Robert Murray sein Debüt an der Staatsoper. Der englische Tenor studierte am Royal College of Music und im National Opera Studio in London und trat danach regelmäßig am Royal Opera House und der English National Opera in London auf. Auch bei Konzerten ist er oft zu hören, unter anderem bei den BBC Proms und beim NDR Sinfonieorchester in Hamburg. Alfredo Daza übernimmt die Partie des Sir Robert Cecil. Er ist Ensemblemitglied an der Staatsoper Unter den Linden und singt weltweit an allen großen Opernhäusern. In Hamburg war er bisher als Jeletzky in »Pique Dame« und Ford in »Falstaff« zu hören. Clive Bayley singt Sir Walter Raleigh, er gastiert an den Opernhäusern in Amsterdam, München, Lissabon, Kopenhagen und San Francisco und wirkte in London an der Uraufführung von Birtwistles »Gawain« mit. Rebecca Jo Loeb übernimmt die Partie der Frances, die amerikanische Mezzosopranistin studierte in New York und ist seit 2011/12 Mitglied im Ensemble der Staatsoper Hamburg. Kammersängerin Hellen Kwon singt die Penelope, sie brillierte zuletzt als Frau in Rihms »Das Gehege« und Regan in Reimanns »Lear«. In den weiteren Partien: Moritz Gogg (Charles Blount, Lord Mountjoy), Viktor Rud (Henry Cuffe), Mélissa Petit ( A Lady-in-Waiting), Tigran Martirossian (A Blind Ballad-Singer), Richard Charles (The Recorder of Norwich), Gabriele Rossmanith (A Housewife), Jun-Sang Han (The Spirit of the Masque), Chris Lysack (The Master of Ceremonies) und Thomas Florio (The City Crier). Die Einstudierung des Chores übernimmt Janko Kastelic.
Musikalische Leitung: Simone Young
Inszenierung: Richard Jones
Bühnenbild und Kostüme: Ultz
Lichtdesign: Mimi Jordan Sherin
Choreografie: Lucy Burge
Dramaturgie: Kerstin Schüssler-Bach
Chor: Janko Kastelic
Elizabeth I
Amanda Roocroft
Sir Robert Cecil
Alfredo Daza
Robert Devereux, Earl of Essex
Robert Murray
Countess of Essex
Rebecca Jo Loeb
Penelope, Lady Rich
Hellen Kwon
Charles Blunt, Lord Mountjoy
Moritz Gogg
Sir Walter Raleigh
Clive Bayley
Master of Ceremonies
Chris Lysack
A Lady-in-Waiting
Mélissa Petit
A blind Ballad-Singer
Tigran Martirossian
The City Crier
Thomas Florio
Henry Cuffe
Viktor Rud
A Housewife
Gabriele Rossmanith
The Recorder of Norwich
Richard Charles
The Spirit of the Masques
Jun-Sang Han
Orchester
Philharmoniker Hamburg
Aufführungen: 30. März sowie 4. und 6. April 2013, 19.30 Uhr, 1. April 2013, 18.00 Uhr
Koproduktion der Staatsoper Hamburg mit dem Royal Opera House London.
Die Premiere wird live von NDR Kultur übertragen.
Karten sind an der Tageskasse der Hamburgischen Staatsoper, unter der Telefonnummer 040 / 35 68 68, im Internet unter www.staatsoper-hamburg.de sowie an allen bekannten Vorverkaufsstellen erhältlich.