Aber Georges de Valera ist in die Enge geraten: Seinen Selbstmord vereitelt unverschämterweise ein Landstreicherpaar, eine linke Journalistin gewährt ihm Schutz vor der Polizei. „Wir haben wohl die Woche der Güte“, flucht er über so viel Uneigennutz – und verbrüdert sich doch lieber mit dem bodenständigen, korrumpierbaren Rechts-Journalisten Sibilot. Ein „Bündnis von Genie und Ehrenhaftigkeit, von Inspiration und Starrsinn, von Licht und Verblendung“. Sibilot hat den Auftrag, die Linke, die Kommunisten kaputtzuschreiben, im Volk wieder die Todesangst vor dem Feind zu wecken, mobil zu machen für die Aufrüstung. Und Georges de Valera ist bereit, der Schrecken zu sein, den die Konservativen wollen. Er gibt sich als sowjetischer Innenminister Nekrassow aus und enthüllt der lüstern-entsetzten Journaille erst einmal, wer alles auf der Todesliste der Bolschewisten steht. Immer tiefer verstrickt sich Nekrassow ins Netz der Politik, bis er merkt, dass nicht mehr er es ist, der mit seiner Identität spielt …
In nekrassow spiegelt Jean-Paul Sartre in einer aberwitzigen Geschichte eine polarisierte Gesellschaft; eine Gesellschaft, in der Politik und Journalisten ideologische Kämpfe ausfechten, in denen es um Leben und Tod geht.
Georges de Valera - Michael Kamp
Inspektor Goblet - Claus Dieter Clausnitzer
Jules Palotin - Alexander Gier
Sekretärin, Madame Bounoumi - Harald Schwaiger
Sibilot, Clochard (SIE), Madame Castagnié - Barbara Blümel
Mouton - Andreas Vögler
Journalisten, Aufsichtsrat, Inspektoren des Abwehrdienstes - Bernhard Bauer, Andreas Wrosch
Bürgermeister von Travadja, Clochard (ER), Demidow - Matthias Scheuring
Véronique - Anne Breitfeld
Regie - Philipp Preuss
Ausstattung - Ramallah Aubrecht
Dramaturgie - Felix Mannheim