Aus einer Überfülle kulturhistorischen Materials entwirft er Traumwelten, durch die er seinen Protagonisten in einer rauschhaften Bilderfolge reisen lässt und an deren Fülle dieser letztlich verzweifelt. Für eine Gruppe engagierter junger Theatermacher bildete Flauberts Text den Ausgangspunkt für ein Uraufführungsprojekt am Oldenburgischen Staatstheater, in dem sie den Bilderrausch der Romanvorlage mit den Mitteln des zeitgenössischen Musiktheaters auf die Bühne des Großen Hauses bringen.
Ulrich Kreppein, der an der Robert Schumann Musikhochschule Düsseldorf Komposition bei Manfred Trojahn studierte, schloss sein Dissertationsstudium an der Harvard University in Boston, USA, 2011 mit dem Ph.D in Komposition ab. Zu seinen Lehrern dort zählen unter anderem Julian Anderson, Brian Ferneyhough, Chaya Czernowin, Hans Tutschku, Joshua Fineberg und Helmut Lachenmann. Er war Stipendiat der Studienstiftung des Deutschen Volkes, der Akademie der Künste in Berlin 2011 und ist im Moment Presidential Fellow an der Harvard University. Kürzlich erhielt er den Förderpreis für junge Komponisten der Ernst von Siemens Musikstiftung.
Am Dirigentenpult steht Lennart Dohms. Er hat sich auf Neue Musik spezialisiert und leitete Musiktheateruraufführungen an der kleinen Szene der Semperoper, an der Oper Frankfurt oder im Festspielhaus Hellerau. In den vergangenen Jahren realisierte er Konzerte in Zusammenarbeit mit Komponisten/innen wie Brian Ferneyhough, Bernhard Lang, Rebecca Saunders, Helmut Lachenmann, Manos Tsangaris u.a.
Für die Arbeit mit dem eigens gegründeten Ensemble El Perro Andaluz erhielt er im März 2011 den Kultur- und Förderpreis der Stadt Dresden. Gastdirigate führten ihn zum Orchester der Oper Frankfurt, der Janáček Philharmonie und dem Spezialistenensemble für Neue Musik Ensemble Resonanz, dem Ensemble Moderne Akademie und dem Ensemble Phorminx.
Der Regisseur der Produktion, Alexander Fahima, fiel zuerst mit einer originellen Fassung von Lortzings Waffenschmied am St. Pauli-Theater in Hamburg auf. Fahima studierte Opernregie in Hamburg, assistierte bei Calixto Bieito, Christoph Loy, Achim Freyer, Christian Pade und Ulrich Waller. Seine erste Arbeit auf der großen Bühne war Verdis Otello, mit Händels Alessandro am Staatstheater Karlsruhe hat Fahima seine Opernregiearbeit fortgeführt.
Textfassung von Patrick Hahn und Martina Stütz
nach dem szenischen Roman von Gustave Flaubert (1874)
Musikalische Leitung: Lennart Dohms, Barbara Kler
Inszenierung: Alexander Fahima
Ausstattung: Julia Schnittger
Video: Blanca Estela Rodriguez
Choreographie: Michael Bernhard
Chor: Thomas Bönisch
Dramaturgie: Patrick Hahn, Sebastian Hanusa, Martina Stütz
Antonius: Paul Brady
Hilarion 1: Michael Pegher
Hilarion 2: Peter Felix Bauer, Michael Pegher
Hilarion 3: Peter Felix Bauer, Henry Kiichli, Michael Pegher
Der Gymnosophist: Henry Kiichli
Apollonius: René Schack
Damis: René Oley
Buddha: Peter Felix Bauer
Die Königin von Saba/ Ammonaria/ Die Junge/ Wollust: Inga-Britt Andersson
Die Alte/ Der Tod: KS Marcia Parks
Vokalensemble: Ute Biniaß, Anja Rabsilber, Undine Mentzel, Yun-Seong Kim, Toshihiko Matsui, Anthony Gardner
Opernchor und Statisterie des Oldenburgischen Staatstheaters
Oldenburgisches Staatsorchester
Ein Kooperationsprojekt des Oldenburgischen Staatstheaters
und der Deutsche Bank Stiftung (Akademie Musiktheater heute).
weitere Vorstellungen:
Mai: Sa 12., Do 17., Sa 26.