
Konrad (facettenreich: Jaewoo Lee) segelt als Kapitän der Korsaren auf offener See, er befreit die Gefangenen eines Sklavenschiffes. Als er eine kleine Insel erreicht, begegnet Konrad der jungen Medora (ausdrucksvoll: Yeonjae Cho) und verliebt sich in sie. Von da an nimmt die elektrisierende Schwungkraft dieser impulsiven Aufführung erheblich zu! In der Stadt kommt es allerdings zur Konfrontation mit dem Prinzen von Margentos - Konrad besiegt ihn und flieht mit Medora. Die Weiten des Meeres werden von den Korsaren bei dieser suggestiven Choreografie minuziös nach Beute durchsucht. Konrad, der den Sklavenhandel verachtet, richtet auch den Kapitän des Handelsschiffes hin.
Auf der Insel Floriana ruft Konrad seine Männer zusammen, um Medora endgültig zu befreien. Unterdessen sind hier auch der König, Prinz Lanquedem (ebenfalls mit starker Intensität: Donghyeon Kwak) und die Hohepriesterin Gulnare (Byeol Kim) eingetroffen. In der dritten Szene im Königreich Margentos kommt es dann zu einer erbitterten Auseinanderseutzung zwischen Konrad und dem Prinzen Lanquedem. Tödlich getroffen fällt der Prinz schließlich, im harmonischen Tumult wird der dramatische Höhepunkt dieser Handlung erreicht! Die Tänzerinnen und Tänzer verdeutlichen diese Katastrophe großartig. Immer tiefer wird der Zuschauer in das tragische Geschehen hineingerissen. Im zweiten Akt steigert sich die Spannung weiter, als Birbanto (hervorragend: Seongwan Byun) die Korsaren verrät, um seiner Hinrichtung zu entgehen. Doch Gulnare verrät Konrad und seinen Männern dessen Pläne.
Auf der Pirateninsel Draconovo wird dann der Siedepunkt der Handlung erreicht. Medora und Konrad gestehen sich hier ihre Liebe - doch Birbanto schleicht heran und hebt das Schwert über den Schlafenden. Ali (Kiwan Kim) stürmt plötzlich mit den Korsaren heran und rettet Konrad. Konrad versucht, Frieden mit Birbanto zu machen, doch dieser lehnt ab. Also tötet Konrad den Verräter. Pirouetten, Sprünge und Pas-de-deux-Einlagen gelingen bei dieser Choreografie ausgezeichnet.
In der dritten Szene kommt es dann zu einem neuen, optimistischen Aufbruch der Seeleute. Neue Abenteuer warten! Neben raffinierten Tonleiterexzessen fasziniert hier vor allem der grandiose "Le Corsaire-Pas de Deux!" Die Tonsprache Adams ist immer gefühlvoll, aber glücklicherweise nie sentimental. Das passt zum packenden Tanztheater. Und trotz ihrer rustikalen Art wirkt diese Arbeit nicht antiquiert.
Jubel und Begeisterung des Publikums für das Korean National Ballet (künstlerische Leitung: Sue-jin Kang)!



















