
So erklingen die einfühlsamen Melodien der Ouvertüre zur Operette "Die Fledermaus", die "Tritsch-Tratsch-Polka" oder der atemlos musizierte Walzer aus "Wiener Blut" von Johann Strauss ganz neu und rhythmisch ausgesprochen spritzig. Der Walzer "Wiener Blut" op. 354 (komponiert im Jahre 1873) gilt als das klingende Porträt der Wiener Bürgerinnen und Bürger, denen der berühmte Dreivierteltakt im Blut liegt. Doch auch andere Komponisten des 19. Jahrhunderts kommen hier ausgiebig zu Wort. So erklingt höchst melancholisch "Liebesleid" von Fritz Kreisler - und auch die stürmisch-atemlose Glut von Johannes Brahms' "Ungarischem Tanz" Nr. 5 in fis-Moll geht hier mit elektrisierender Brisanz total unter die Haut. Mit kontrapunktischem Feinschliff wird außerdem die Polonaise op. 40 Nr. 1 von Frederic Chopin im kunstvollen Arrangement von German Brass gespielt. Mit endloser Kraft werden dabei die glanzvollen Fanfarenmotive betont.
Natürlich würde sich das Original nach wie vor großer Beliebtheit erfreuen, so der Arrangeur Matthias Höfs. Deswegen hat sich das Ensemble German Brass natürlich gefragt, wie sich Strauss' Themen geschickt auf andere Tanzformen übertragen lassen. Das Album endet deswegen mit drei Werken, die eigens für German Brass geschrieben wurden. Der Hamburger Komponist, Arrangeur, Dirigent und Jazzmusiker Wolf Kerschek hat sich mit dem "Kaiserwalzer" von Johann Strauss beschäftigt und lässt ihn in seinem Werk "Cesar's Waltz" mit neuen Melodien und vertrackten Rhythmen erklingen. Der Walzertakt wird hier tatsächlich nach Südamerika entführt! Und der englische Trompeter, Pianist, Arrangeur und Komponist Peter J. Lawrence verbindet Johann Strauss' Walzer "An der schönen blauen Donau" mit Ragtime, Swing und Samba.
Sehr originell kommt schließlich der "Egyptische Marsch? - frei nach Johann Strauss" von Alexander Erbrich Crawford-Lawrence daher, der als Posaunist und Arrangeur in Karlsruhe lebt. Orientalische Weisen, Jazz-Walzer und Swing sorgen dabei für eine ausgelassene Stimmung! Kantabler Belcanto-Zauber breitet sich bei der leidenschaftlich musizierten Cavatina des Figaro "Largo al factotum della citta" aus der Oper "Il barbiere de Siviglia" von Gioachino Rossini aus, wobei der Tubist Stefan Ambrosius mit dem atemlosen Sechsachtel-Takt brilliert. Vom dänischen "Strauss des Nordens" Hans Christian Lumbye erklingt der fetzige "Champagner-Galopp"op. 14, dessen thematischer Reichtum bei dieser Einspielung einmal mehr besticht.


















