Ob Wilderei, Holz- oder Pelzdiebstahl – um die Hypothek so schnell wie möglich abzuzahlen, ist ihr jedes Mittel recht. Mutter Wolffens kleinstkriminelle Aktivitäten sind jedoch für die zuständigen staatlichen Stellen von geringem Interesse. Baron von Wehrhahn muss sich mit ganz anderen Dingen rumschlagen. „Dunkle Existenzen“ und „feindliche Elemente“ treiben ihr Unwesen. Zum Beispiel der Privatgelehrte Dr. Fleischer, der sich verdächtig macht, indem er zwanzig Zeitungen liest und ominöse Treffen in seiner Wohnung abhält. So einer, weiß Wehrhahn, stellt eine öffentliche Gefahr dar, denn „wenn’s drauf ankommt, sprengen die Hunde janze jrosse Ortschaften in die Luft“.
Gerhart Hauptmanns 1893 in Berlin uraufgeführter BIBERPELZ gilt als eine der beliebtesten deutschen Komödien. Die auf realen Vorbildern aus der Zeit seines Erkner-Aufenthaltes beruhenden Theaterfiguren sind zeitlose Berliner Originale. Hauptmann spannt im BIBERPELZ den Bogen zwischen großer Politik und Kleinkriminalität, zwischen Holzdiebstahl und Terrorangst.
Es spielen in den folgenden Rollen: von Wehrhahn, Amtsvorsteher: Andreas Leupold, Krüger: Max Grashof, Doktor Fleischer: Michael Klammer, Motes: Robert Kuchenbuch, Frau Wolff: Ursula Werner, Julius Wolff: Wolfgang Hosfeld, Leontine: Anika Baumann, Adelheide: Wanda Perdelwitz, Wulkow: Ulrich Anschütz, Mitteldorf: Tim Hoffmann
Regie: Hermann Schein, Bühne: Stefan Heyne, Kostüme: Hanne Günther