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"Lo spirito del cuore" - Eine Tanzproduktion von Yvonne Pouget in München

Premiere: 10. Juni 2016, 20:00 Uhr, St. Paul, St.-Pauls-Platz 11, 80336 München. -----

Bei diesem Tanzabend wird im weiten Kirchenraum von St. Paul die Verbindung von innerem und äußerem Menschen ausgelotet: Die Matrix der Faszien wird als Kommunikationssystemuntersucht und der innere Kosmos, der „Körper im Körper“ fühlbar in den Kirchenraum projiziert.

Nach dem neuesten wissenschaftlichen Stand handelt es sich bei den Faszien um ein gewaltiges Organ, eines unserer reichsten Sinnesorgane überhaupt: Über 80% der freien Nervenenden befinden sich in der Faszie, die die Muskeln des Bewegungsapparats gegen die Unterhaut abgrenzt.

 

Il spirito del cuore* nennt Yvonne Pouget ihre neue Tanzproduktion, in der die Choreografin die Matrix der Faszien als alles verbindendes Netzwerk unseres Körpers und als biographisches Gedächtnis sowie Kommunikationssystem mit der Umwelt untersucht, und dabei den inneren Kosmos - den „Körper im Körper“ - fühlbar in den Kirchenraum projiziert.

 

In „Il spirito del cuore“ reflektiert die Choreographin gemeinsam mit ihrem Tänzerkollegen Elien Rodarel die Vielheit des Einschreibungskörpers. In poetischer Art eingeflochten ist dabei die philosophischen Frage, ob diese Bindegewebehülle des Herzens, nicht der „Geist des Herzens“, also die Ursache für die Unerklärbarkeit sehr tiefer Gefühle, die einen bisweilen „aus dem Nichts“ überkommen, oder gar der Aufenthaltsort der Seele ist.

 

Im Anschluss an die Vorstellungen findet ein Publikumsgespräch im interdisziplinärem Austausch von Kunst, Medizin und Theologie statt. Das Gespräch ist eine Einladung an interessierte Besucher, mit den Künstlern und im direkten Austausch das Gesehene zu reflektieren und möglicherweise eine andere Sicht gewinnen zu können. Die Kombination aus Vorstellung und Gespräch bietet die Gelegenheit, einen tieferen Einblick in das Spezifische der feinstofflich hochanspruchsvollen Bühnensprache der in München seit mehr als zwei Jahrzehnten etablierten freien Choreographin zu gewinnen.

 

Die besondere Stellung der künstlerischen Arbeit, die seelische Tiefe, die sich durch alle Produktionen von Pouget wie ein roter Faden zieht, basiert auf ihrer langjährigen Auseinandersetzung mit der

Struktur und der Erinnerung des Bindegewebes. Die Künstlerin will nicht darstellen, sondern sie führt ihr Publikum in geheime Räume, durch ihren Fokus auf direkte systemische Kommunikation mit dem

Betrachter, in ihrer eigenen Sprache ohne Worte.

 

Choreografie, Regie: Yvonne Pouget / Tanz: Yvonne Pouget, Elien Rodarel

Wissenschaftliche Beratung: Dr. Ellen Fischer

 

Hinweis: Der Eintritt ist frei. Einlass ab 19:15 Uhr (freie Platzwahl)

Weitere Vorstellung: 11. Juni, 20:00 Uhr

 

www.yvonnepouget.com

 

 

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