Jacques Offenbach war für seine Operetten-Sprengsätze voll hemmungslosen Plaisirs und bitterer Satire ebenso geliebt wie gefürchtet. Sein lebenslanger grosser Wunsch blieb dennoch, sich den Status eines ernstzunehmenden Komponisten der grossen Oper gleich Wagner zu erobern.
Ein wahrhaft romantisches Thema wählte sich der Komponist für seine einzige Oper: Die Frau als fernes Phänomen rätselvoller Anziehungskraft, Unerreichbarkeit und Verderben bringender Abgründigkeit. Der Stoff dieser Liebesträume ist den Erzählungen des deutschen Dichters E.T.A. Hoffmann (1776 -1822) entnommen.
Die Oper führt eine schmerzhafte Begegnung des Titelhelden und der Sängerin Stella mit Fantasien über eine seelenlose Puppe im physikalischen Kabinett, eine sensible Künstlerin im bürgerlichen Wohnzimmer und eine berechnende Kurtisane in der lasziven Atmosphäre eines venezianischen Palais zusammen.
Hoffmann improvisiert die Erzählungen dreier Liebesabenteuer unter den Augen der Muse, die als „einzig wahre Freundin“ ihrerseits Ansprüche auf den Dichter geltend macht. Sie, die drei Angebeteten und sein ebenfalls dreifacher männlicher Konkurrent, zeichnen ein psychologisches Zerrbild lebenslanger Wunsch- und Alpträume beider Geschlechter.
Regie führt der deutsche Opernregisseur Johannes Erath, der letztes Jahr am Stadttheater Bern die Oper „Cendrillon“ von Jules Massenet auf die Bühne brachte. Für diese Inszenierung wurde er Mitte August mit dem diesjährigen Götz-Friedrich-Preis geehrt. Die musikalische Leitung liegt in den Händen des Stadttheater-Chefdirigenten Srboljub Dinic. Für das Bühnenbild zeichnet der Zürcher Kaspar Glarner verantwortlich, für die Kostüme Eva Dessecker.
Libretto von Jules Barbier nach dem Drame fantastique von Jules Barbier und Michel Carré
Uraufführung 1881 in Paris
In französischer Sprache mit deutschen Übertiteln
Musikalische Leitung Srboljub Dinic
Inszenierung Johannes Erath
Bühne Kaspar Glarner
Kostüme Eva Dessecker
Chor Lech-Rudolf Gorywoda
Hoffmann Fabrice Dalis
Lindorf, Coppélius, Miracle, Dapertutto Carlos Esquivel / Kristian Paul
Muse Claude Eichenberger / Qin Du
Olympia Heidi Wolf
Antonia Hélène Le Corre
Giulietta Vilislava Gospodinova / Fabienne Jost
Andrès, Cochenille, Frantz, Pitichinaccio Roberto Covatta
Nathanaël, Spalanzani Xavier Rouillon
Luther, Crespel Kristian Paul
Hermann, Schlemil Rolf Scheider
Stimme der Mutter Vesela Lepidu
Chor und Extrachor des Stadttheaters Bern
Berner Symphonieorchester
Statisterie des Stadttheaters Bern
Vorstellungsdaten
Samstag 13. September 2008 19.30 10er-Abo / FV
Samstag 27. September 2008 19.30 Grosses Musik-Abo / FV
Samstag 11. Oktober 2008 19.30 9er-Abo / FV
Sonntag 26. Oktober 2008 18.00 FV
Mittwoch 12. November 2008 19.30 Grosses Mittwoch-Abo / FV
Samstag 20. Dezember 2008 19.30 Opern-Abo / FV
Sonntag 28. Dezember 2008 18.00 FV
Samstag 10. Januar 2009 19.30 7er-Abo / FV
Sonntag 25. Januar 2009 18.00 8er-Abo / FV