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Landestheater Linz: BABYTALK – DAS KINDER-KRIEG-MUSICAL von PETER LUND (TEXT) UND THOMAS ZAUFKE (MUSIK)Landestheater Linz: BABYTALK – DAS KINDER-KRIEG-MUSICAL von PETER LUND (TEXT)...Landestheater Linz:...

Landestheater Linz: BABYTALK – DAS KINDER-KRIEG-MUSICAL von PETER LUND (TEXT) UND THOMAS ZAUFKE (MUSIK)

Premiere am 16. November 2013 um 20.00 Uhr in der BlackBox im Musiktheater Volksgarten, -----

Anwältin Charlotte und Lehrer Robert bereiten ihren hübschen, kleinen Garten für den Sommer vor. Nach vierzehn gemeinsamen Jahren fragen sie sich, was sie vom Leben noch erwarten. Glück? Gesundheit? Geld? Sex? Einen BMW? Den Geschirrspüler haben sie schon.

„Ein Kind!“, fällt Robert plötzlich ein. „Dafür habe ich keine Zeit“, sagt Charlotte. „Wenn nicht wir, wer dann?“, fragt Robert. „Leon und Brigitte“, antwortet Charlotte. „Man sollte kein Kind bekommen, wenn man mit sich noch nicht im Reinen ist“, meint Robert. „Eben“, strahlt Charlotte ihn an. „BABY, BABY, BABY!“, insistiert Robert, und nach einigem Hin und Her sind sich die beiden doch einig: „Ich will ein Kind!“

 

Bald fragt sich Charlotte, was eine Schwangerschaft für Auswirkungen haben könnte: „MEIN KÖRPER UND ICH sind kein gutes Team!“ Soll man nicht doch lieber ein Kind adoptieren? „Ich will mein eigenes Kind“, widerspricht Robert und setzt noch einen drauf: „Ich hätt’ so gerne einen Sohn. DOCH. SCHON.

Denn wenn der kommt, den kenn’ ich schon.“ Charlotte fragt sich, ob sie wirklich ein Kind mit so einem Chauvi will. Aber mit Mitte dreißig, darauf weist Robert feinfühlig hin, tickt die biologische Uhr für eine Frau unüberhörbar (WIE DAS TICKEN EINER UHR). Schließlich sagt Charlotte mit ganzem Herzen Ja zum Kind, es kann gar nicht schnell genug gehen. Eine einfache Rechnung zeigt: Bis das dritte Kind

durchs zweite Studium ist, sind die Eltern Mitte siebzig! Robert ergreift TORSCHLUSSPANIK: „Ich hab’ noch nie in Sansibar mit echten Männern Dart gespielt!“

 

Und noch wichtiger: Wie soll der/die Kleine heißen? Man weiß ja: „NOMEN EST OMEN“, und deshalb lieber nicht Martha, das klingt nach Übergewicht, und bitte nichts mit –fried, sonst triebe ihn die

Kindergartengruppe schon Rasch stellt sich heraus, dass die beiden sich gar nicht so gut kennen, wie sie dachten. Charlotte gibt zu, bereits eine Abtreibung hinter sich zu haben (VATER MUTTER KIND), und Robert fragt sich, wer DIE FREMDE FRAU IN SEINEM BETT ist. Aber irgendwie steht dann für beide plötzlich doch fest: „Ich will ein Kind!“

 

Pause

Der ständige DRUCK, ein Kind zeugen zu müssen, behagt Robert überhaupt nicht: „Haben Sie schon mal gewollt und nicht gekonnt?“ Charlotte vermutet andere Ursachen hinter seiner Unlust. Robert verbeißt sich in die Vorstellung, Charlotte brauche ihn gar nicht: „Wie’s aussieht, geht fast alles OHNE MICH.“ Doch Charlotte nimmt ihm die Angst: „ICH HAB’ HEUT NACHT SEHR SCHLECHT GESCHLAFEN“, gibt sie zu, denn nur von ihm wolle sie das Kind – und es funktioniert! Charlotte ist schwanger. Wie das Kind werden mag (VERERBUNG), ist den beiden gar nicht mehr so wichtig. Dass es sein wird, das ist das Wunder (BEGRÜSSUNG).

 

Aber der Alltag zollt seinen Tribut. Robert hat KLEINE GEHEIMNISSE vor Charlotte und lässt sie oft allein. Die Schwangerschaft verläuft nicht ohne Probleme (DAS FREMDE DING IN MEINEM BAUCH), und noch im dritten Monat hat Charlotte eine Fehlgeburt (NICHT GENUG). Dass sie es Robert erst nach zehn

Tagen sagt, verletzt ihn tief, und er sucht Trost bei einer anderen Frau. Zu viel ist zerstört, die beiden trennen sich (KEIN MORGEN MEHR ZU ZWEIT) – nachdem sie ein letztes Mal Sex hatten ...

 

INSZENIERUNG Andy Hallwaxx

MUSIKALISCHE LEITUNG Kai Tietje / Daniel Spaw

AUSSTATTUNG Dido Victoria Sargent

LICHT Johann Hofbauer

DRAMATURGIE Arne Beeker

Besetzung

CHARLOTTE Daniela Dett

ROBERT Rob Pelzer

Band

PIANO / AKKORDEON Kai Tietje

BASS/GITARRE Bernhard Osanna

KLARINETTE Horst Hausleitner / Stephan Dickbauer

 

Weitere Vorstellungen Sa 7.12, Do 12.12., Fr 13.12., Di 17.12., Di 31. 12., Sa 11.1.

jeweils 20.00 Uhr

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