„Da das Ganze nichts als ein Wunsch ist, so hat die Phantasie ihren uneingeschränkten Spielraum, und darf sich an keine Fessel der Wirklichkeit binden.“ H.v.K.
Die Schauspielerin Anne Tismer und der Figurenspieler Michael Vogel begeben sich für diesen Abend mit dem frühen Werk Heinrich von Kleists an einen Tisch. Zuerst durchstöbern sie die unverfrorenen Briefe Kleists an seine Verlobte Wilhelmine von Zenge und seine Schwester Ulrike von Kleist. Um sich von da aus spielend in Kleists dramatischen Erstling zu stürzen. „Tut mir den Gefallen und leset das Buch nicht. … Es ist eine elende Scharteke.“ – so schrieb Kleist an Ulrike. Gemeinsam lösen sie die komischen, tragischen und unsäglichen Filetstücke aus der „Familie Schroffenstein“ heraus.
Mit der Reihe "Sessions" leistet sich der Westflügel Leipzig in Zeiten von Quote und auf Tourneefähigkeit getrimmten Produktionen einen Luxus: Projekte, die in ungesichertes Gebiet führen, deren Probenzeit begrenzt und deren Premiere auch schon die Dernière ist.
Spiel: Anne Tismer, Michael Vogel :::
Figuren: Michael Vogel :::
Regiemitarbeit und Dramaturgie: Antonia Christl :::
Regie: Hendrik Mannes