Doch was nach einem sicheren Leben aussieht, wird in seiner Gleichförmigkeit kompliziert: Wie aus dem Nichts taucht ein ernstzunehmender Konkurrent im Kampf um die Professorenstelle auf. Dieser Jemand ist niemand anderes als Løvborg höchstpersönlich, der nicht nur seine Alkoholsucht überwunden, sondern auch noch ein Aufsehen erregendes Buch geschrieben hat. Die stolze und schöne Hedda Gabler scheint sich verkalkuliert zu haben – und reagiert darauf mit Hass: auf ihre Abhängigkeit, auf ihre Entscheidung für die Langeweile der Bürgerlichkeit und auf ihre Urangst vor Kontrollverlust. »Ich möchte ein einziges Mal in meinem Leben die Herrschaft haben über ein Menschenschicksal«. Zwischen einer mutmaßlichen Schwangerschaft, einem verloren gegangenen Manuskript und mehreren Dreiecksverhältnissen bleibt ihr am Ende nur mehr das: der Selbstmord als Kapitulation und Rebellion zugleich.
1891 in München am Residenztheater uraufgeführt, ist Ibsens Hedda Gabler ein Text mit dunkler Seele »voller phantastischer Schatten und schwarzer Seen, stiller Spiegel, in denen man sich selbst erkennt, gigantisch vergrößert und unheimlich schön verwandelt«. (Hugo von Hofmannsthal).
Inszenieren wird Hedda Gabler der junge Regisseur Ronny Jakubaschk, der bereits sein Oldenburger Debüt mit dem Barbier von Sevilla im Großen Haus gegeben hat.
Inszenierung: Ronny Jakubaschk;
Ausstattung: Matthias Koch;
Musik: Johannes Hofmann;
Dramaturgie: Lene Grösch
Mit: Sarah Bauerett, Eva Maria Pichler; Bernhard Hackmann, Gilbert Mieroph, Henner Momann
Weitere Vorstellungen: Fr 31. Januar, Do 20. Februar, Fr 21. März, Fr 2. Mai, Fr 20. Juni