vom 23. bis 26. Februar 2012. Die Lage ist ernst in den Niederlanden: Massive Subventionskürzungen bedrohen die reiche und vielfältige Theaterlandschaft unserer Nachbarn. „Opstand“ (Aufstand) heißt es folgerichtig auf dem Titel vom Programmheft Go West 2012. Zum dritten Mal findet das Festival im Oldenburgischen Staatstheater statt, vielleicht war es nie so wichtig wie jetzt.
Seit Beginn der Intendanz von Markus Müller gibt es eine stetige Zusammenarbeit mit Gruppen aus Flandern und den Niederlanden. Diese Kontinuität findet ihren Ausdruck darin, dass im Rahmen von Go West gleich drei Produktionen gezeigt werden können, die mit Partnern aus beiden Ländern entstanden sind: Mirage im Tanz, Waldlinge im Jungen Staatstheater und Der (kommende) Aufstand im Schauspiel. Vor allem letztgenannte sucht den grenzüberschreitenden Gedankentransfer: In Der (kommende) Aufstand von andcompany&Co/Oldenburgisches Staatstheater/Frascati Amsterdam nimmt sich eine bunt gemischte Gruppe von Akteuren aus Belgien, Deutschland und den Niederlanden Friedrich Schiller vor, der vor 200 Jahren vom Aufstand der Niederländer schwärmte. Ein rebellischer Geist, den man diesen heute angesichts des zu befürchtenden kulturellen Kahlschlags wieder wünscht, von dem insbesondere die Produktionshäuser und freien Gruppen betroffen sind. Gerade hier nämlich herrschten bislang Arbeitsbedingungen, die außergewöhnliche Produktionen möglich machen. Die Vorstellungen Freeze! und Rainer Maria vom Schauspielerkollektiv De Warme Winkel belegen das eindrucksvoll – beim Festival zu sehen in einer Scheune auf Hof Schweers.
Zum ersten Mal arbeitet das Staatstheater bei diesem Festival mit dem Theater Laboratorium zusammen und zeigt zwei wunderbare Figurentheatergruppen aus den Niederlanden: das Stuffed Puppet Theatre und die Ulrike Quade Company.