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Giuseppe Verdis „Aida“ im Staatstheater Kassel, Eröffnung von Kassels neuem Opernhaus INTERIM

Premiere Fr 31. Okt.2025, 19:00 - 21:45 Uhr

Zu den weltberühmten Klängen von Verdis Triumphmarsch setzt sich Kassels neues Opernschiff in Bewegung auf seine Fahrt durch den Ozean des Weltmarkts und die Untiefen seiner globalen Krisen. Was als sinnliche Kreuzfahrt unseres theatralen Bühnen-Tankers in Kassels neuem INTERIM startet, wird bald zur Messlatte für ein zukünftiges Musiktheater des Erlebnisses. Und kaum sind wir in See gestochen, schon unken die einen, das Boot sei voll, während die anderen eine neue Verteidigungsfähigkeit einfordern, um den bisherigen Wohlstand an Deck zu erhalten.

 

Trotz seiner mehr als 200-köpfigen Besatzung aus Chor, Extrachor und Statisterie, Staatsorchester, Bühnenorchester und den berühmten vier Fern-Trompeten sowie dem internationalen Cast aus hervorragenden Solist:innen kommt dieses musikalische Schiff der Träume schon bei der Jungfernfahrt mit Giuseppe Verdis Aida in gehörige Schieflage. Denn bald zeigt sich, dass Verdis rauschende Liebesgeschichte in erster Linie eine Parabel auf den europäischen Imperialismus ist – gerade in den beliebten Chorszenen mit ihren beißenden musikalischen Seitenhieben gegen das kriegslüsterne preußische Militär und seinen Kadavergehorsam. Dieses imperialistische Streben nach einem Platz an der Sonne weckt Erinnerungen an das im Uraufführungsjahr 1871 durch Preußen gewaltsam gegründete Deutsche Reich, das in den Mauern der 1910 gebauten Kasseler Jägerkaserne steckt. Auf deren ehemaligen Exerzierplatz wird das neue INTERIM des ehemals preußischen, jetzt hessischen Staatstheaters Kassel mit Verdis Monumentalwerk im Herbst 2025 eröffnet.

Hier gehen Kassels neuer Generalmusikdirektor Ainārs Rubiķis und Intendant Florian Lutz zusammen an Bord und erarbeiten ihre erste gemeinsame Produktion. Operngenuss und partizipative Überraschungen sind natürlich all inclusive. An diesem Ort wird im Geiste Verdis aus der Liebe zwischen der Sklavendienste leistenden Aida und dem Heerführer Radamès ein humanistisches Plädoyer gegen Volk und Nation, Religion und Militarismus, das deutlich macht, dass es kein richtiges Leben im Falschen gibt. 

    Musikalische Leitung: 
    Ainārs Rubiķis
    Musikalische Assistenz und Nachdirigat: 
    Kiril Stankow
    Regie: 
    Florian Lutz
    Bühne: 
    Sebastian Hannak
    Kostüme: 
    Mechthild Feuerstein
    Licht: 
    Jürgen Kolb
    Video: 
    Konrad Kästner
    Dramaturgie: 
    Kornelius Paede
    Chorleitung: 
    Marco Zeiser Celesti

Nächste Vorstellungen: 9.11. (18 Uhr), 15.11., 22.11., 12.12., 17.12. (jeweils 19 Uhr)
Kassels neues Opernhaus liegt in Kassels Südstadt auf dem Gelände der ehemaligen Jägerkaserne zwischen Ludwig-Mond-Straße, Frankfurter Straße und Park Schönfeld. Mit öffentlichen Verkehrsmitteln empfiehlt sich die Fahrt bis zu den Haltestellen Auestadion oder Park Schönfeld, von denen es jeweils nur ein kurzer Fußweg bis zur Spielstätte ist. Kostenpflichtige Parkplätze stehen u. a. auf dem Gelände der HNA, Frankfurter Str. 168, zur Verfügung. Ein öffentliches Parkhaus findet sich etwa 10 Minuten Fußweg vom INTERIM entfernt beim Hotel La Strada, Raiffeisenstr. 10, 34121 Kassel.
Alternativ kann in den Pausen beim Abendpersonal ein Theatertaxi gebucht werden.

 

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