Aber Elsa Tabori wehrt sich gegen die Verschleppung. Sie verlangt den befehlshabenden SS-Offizier zu sprechen, behauptet einen Schutzpass des Schwedischen Roten Kreuzes zu haben, den sie leider nicht bei sich führt. Durch ihr couragiertes Auftreten sind die Offiziere so verblüfft, dass sie Elsa nach Budapest zurückreisen lassen, wo sie auch noch pünktlich ihr Romméspiel erreicht. Die Erzählung wurde von George Tabori 1979 zu einem Theaterstück bearbeitet und mit Hanna Schygulla in München uraufgeführt. Michael Verhoeven verfilmte diesen Stoff 1995 und gewann den Deutschen Filmpreis in Silber.
George Tabori, ursprünglich György Tábori, war Schriftsteller, Drehbuchautor, Übersetzer, Dramatiker und Theaterregisseur ungarischer Herkunft. In seinen Theaterstücken setzt er dem Grauen von Rassismus und Massenmord schwarzen Humor und absurde Komik entgegen. Von 1932 bis 1933 lebte er in Berlin, ging dann aber zurück nach Budapest und später nach England und Amerika. In den Vereinigten Staaten lernte er Bertolt Brecht kennen und schrieb Drehbücher u.a. für Alfred Hitchcock. 1971 kehrte er wieder nach Deutschland zurück, wo er einer der bekanntesten Autoren und Regisseure wurde. 2007 starb Tabori in Berlin.
Deutsch von Ursula Grützmacher-Tabori
Regie: Matthias Bauerkamp | Ausstattung: Lukas Sander
Mit: Eva Derleder, Marc-Philipp Kochendörfer, André Wagner
Weitere Vorstellung: 29.4.2010