Deren Vermögen könnte locker den Staatsbankrott abwenden. Kein Wunder also, dass Diplomaten und Geheimdienste hinter der Witwe her sind. Als dann noch echte Gefühle mit ins Spiel kommen, droht es für die Beteiligten erst recht kompliziert zu werden.
Mit einer gekonnten Mischung aus Politsatire, Pariser Nachtclubatmosphäre, pittoresker Balkanfolkloristik und rührenden Herzensverwirrungen gelang dem Komponisten Franz Lehár mit seiner „Lustigen Witwe“ einer der größten Triumphe des Operettengenres. Vom Riesenerfolg des Werkes zeugen unter anderem über 300.000 erfolgreiche Aufführungen weltweit alleine in der Zeit zwischen 1905 und 1948, mehrfache Verfilmungen der Operette sowie ca. 50 Millionen verkaufte Tonträger mit der Musik.
Jürgen R. Werber, der bislang vor allem mit Inszenierungen unbekannter Opern und als TV-Serien-Regisseur hervorgetreten ist, knüpft mit seiner Würzburger Regie-Arbeit an die Anfänge des Welterfolges der „Lustigen Witwe“ an. So steht bei seiner Konzeption nicht die opulente, brav-biedere Operetten-Revue im Vordergrund, die ab der Mitte des 20. Jahrhunderts die Rezeption dieses Werkes weitgehend bestimmte. Stattdessen entfaltet Weber einen amüsanten Bilderbogen, dem Frech-Frivoles ebenso wenig fremd ist wie die Herzensnöte seiner Protagonisten. Da kommen filmische Ausdrucksmittel ebenso zum Einsatz wie Methoden des Brechtschen Theaters, ohne dass freilich der Unterhaltungswert dieses auch nach über hundert Jahren immer noch frischen und aktuellen Lehár-Werkes darunter zu leiden hätte.
Musikalische Leitung: Andrea Sanguineti
Inszenierung: Jürgen R. Weber
Bühne: Jürgen R. Weber
Kostüme: Kristopher Kempf
Choreographie: Anna Vita
Dramaturgie: Christoph Blitt
Baron Mirko Zeta: David Hieronimi
Valencienne: Anja Gutgesell
Graf Danilo Danilowitsch: Daniel Fiolka a. G. /
Peter Schöne a. G.
Hanna Glawari: Karen Leiber / Barbara Schöller
Camille de Rossillon: Joshua Whitener
Vicomte Cascada: Tobias Germeshausen
Raoul de St. Brioche: Kenneth Beal
Njegus: Jürgen R. Weber a. G.
Opernchor und Ballett des Mainfranken Theaters Würzburg
Philharmonisches Orchester Würzburg