In diese Runde gerät der Student Arkenholz, welcher über die Gabe verfügt, Tote sehen zu können. Dadurch kommt die Schuld Direktor Hummels am Tod zweier Menschen ans Tageslicht, worauf dieser sich erhängt. Arkenholz hat sich in das Fräulein verliebt und will sie aus der verlogenen und schuldbeladenen Atmosphäre dieser Gesellschaft retten. Doch das Mädchen kann die Konfrontation mit der Realität nicht ertragen und stirbt. Arkenholz bleibt allein zurück.
Wie Reimanns erste Oper – Ein Traumspiel (1965) – geht auch Die Gespenstersonate auf ein Drama von August Strindberg zurück: Die Menschen, die sich im Verlauf der Handlung im Haus des dubiosen Oberst zu einem ‚Gespenstersouper‘ zusammenfinden, sind durch unausgesprochene, schicksalhafte Beziehungen miteinander verbunden.
Das künstlerische Schaffen des Komponisten Aribert Reimann (*1936) spannt sich von zahlreichen Werken für Musiktheater über Orchesterwerke und Kammermusik bis hin zu Liedern und Gesangssoli. Bühnenwerke wie seine Shakespeare-Vertonung Lear (UA 1978 in München) und Medea nach Franz Grillparzer (UA 2010 in Wien) haben seinen Rang als einer der führenden deutschen Opernkomponisten nachhaltig gefestigt. Beide Stücke wurden auch an der Oper Frankfurt gezeigt; Medea 2010 gar als Deutsche Erstaufführung in Kooperation mit der Wiener Staatsoper. Nun folgt mit Die Gespenstersonate im Bockenheimer Depot die dritte Reimann-Oper innerhalb der Intendanz von Bernd Loebe. 1984 am Hebbel-Theater während der Berliner Festwochen uraufgeführt, zählt die Kammeroper mit bisher rund zwei Dutzend Inszenierungen auf internationalen Bühnen zu den meistgespielten Werken des zeitgenössischen Musiktheaters.
Die musikalische Leitung dieser Neuproduktion hat der junge Dirigent Karsten Januschke inne, der ab dieser Saison der Oper Frankfurt als Kapellmeister verbunden ist. Regie führt der britische Regisseur Walter Sutcliffe, der 2009/10 im Bockenheimer Depot mit Brittens Owen Wingrave einen überragenden Erfolg feiern konnte. Der Wiener Alexander Mayr gilt als Spezialist für hohe Tenorpartien und sang den Studenten Arkenholz bereits an der Kammeroper seiner Heimatstadt und am Landestheater Innsbruck. Brian Galliford (Der Oberst) ist Engländer und gastierte kürzlich als Narr in Birtwistles Gawain bei den Salzburger Festspielen. Als Mumie kehrt die große Anja Silja zurück nach Frankfurt, von wo aus sie seinerzeit ihre internationale Karriere startete. Aus dem Ensemble sind u.a. Dietrich Volle (Direktor Hummel) und Barbara Zechmeister (Das Fräulein) besetzt.
Kammeroper in drei Akten von Aribert Reimann (*1936)
Text von August Strindberg
Aus dem Schwedischen übertragen und für Musik eingerichtet
vom Komponisten und von Uwe Schendel
Mit Übertiteln
Musikalische Leitung: Karsten Januschke
Inszenierung: Walter Sutcliffe
Bühnenbild und Kostüme: Kaspar Glarner
Licht: Joachim Klein
Dramaturgie: Stefanie Mieszkowski
Der Alte, Direktor Hummel: Dietrich Volle
Der Student Arkenholz: Alexander Mayr
Der Oberst: Brian Galliford
Die Mumie, Frau des Oberst: Anja Silja
Das Fräulein, ihre Tochter: Barbara Zechmeister
Johansson, Diener bei Hummel: Hans-Jürgen Schöpflin
Bengtsson, Bedienter beim Oberst: Björn Bürger
Die dunkle Dame, Tochter des Toten: Nina Tarandek
Die Köchin beim Oberst: Stine Marie Fischer
Statisterie der Oper Frankfurt
Frankfurter Opern- und Museumsorchester
Mit freundlicher Unterstützung des Frankfurter Patronatsvereins – Sektion Oper
Weitere Vorstellungen: 29., 31. Januar, 2., 4., 6., 8. Februar 2014
Falls nicht anders angegeben, beginnen diese Vorstellungen um 19.30 Uhr
Preise: € 15 bis 60 (12,5% Vorverkaufsgebühr nur im externen Vorverkauf)
Karten sind bei den bekannten Vorverkaufsstellen, im Telefonischen Vorverkauf 069 – 212 49 49 4 oder online unter www.oper-frankfurt.de erhältlich.