„The Ilkhom Theater“ stellt die Hypothese auf, Mozart habe eine Oper über den Dichter und Dervish Sufi Mashrab geschrieben, der im 18. Jahrhundert in Zentralasien lebte.
Der Titel: „Flights of Mashrab“. Mozart und Mashrab verbinden einige Gemeinsamkeiten. Aber es gibt auch deutliche Unterschiede in ihrem Leben und Wirken, Verschiedenheiten, die nicht zuletzt kulturell bedingt sind.
Mashrab bereiste den gesamten Osten, seine Verse und Geschichten sind voll von Witzen und philosophisch-poetischen Sprichwörtern. Er schockierte und irritierte. Zur Welt Allahs, dessen konservative Anhänger sich zu seiner Zeit in Zentralasien immer mehr verbreiteten, stand er in Opposition. Mashrab wurde in Afghanistan getötet, da er die islamischen Propheten und Imams nicht anerkannte. Sein Werk beeinflusst bis heute die Kultur des gesamten Ostens. Er ist zur Legende und mythologischen Figur geworden, aber auch zum Feindbild. Die Taliban fuhren mit Panzern auf seinem Grab auf und erklärten den Krieg gegen ihn und sein Andenken. In Bezug auf das Verhältnis von Künstler und Staat, das Genie-Konzept und den Ruhm nach dem Tod sind Mozart und Mashrab repräsentativ für ihre jeweilige Kultur.
Regisseur Mark Weil sieht in ihnen die Verkörperungen von West und Ost.
Das 1976 von Mark Weil gegründete „The Ilkhom Theater“ ist eines der ersten unabhängigen Theater der ehemaligen UdSSR. „Flights of Mashrab“ wird von Schauspielern, die dem usbekischen Volkstheater nahe stehen, bei HÖLLENFAHRT zur
Uraufführung gebracht. Die aus Mozart-Fragmenten komponierte Musik wird auf originalen Instrumenten Zentralasiens vorgetragen.
Regie: Mark Weil, Komposition: Kim Artem, Schauspiel: Rustam Esanov, Faruh Holjigitov, Sayfiddin Melliyev, Bernar Nazarmukhamedov, Anton Pahomov, Vyacheslav Tszyu, Musik: Kamiljan Shermatov, Abdukhamit, Tashpulatov, Zulkhorbek Turapov, Aleksandr Vishnevskiy
HÖLLENFAHRT
Tanz/Theater/Performance
Internationales Off-Festival
www.hoellenfahrt.at
Ein Projekt von WIENER MOZARTJAHR 2006
Reservierungen unter 01 587 05 04 Karten: 01 58 999