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"Faust I" im Staatstheater Nürnberg

Der Tragödie erster Teil - von Johann Wolfgang von Goethe Premiere Freitag, 20.10.2006 20:00 Uhr.

Dr. Heinrich Faust hat studiert und geforscht. Er hat sich in der Magie versucht, den Selbstmord überlegt und sich vom Glauben bewegt gefühlt.

Mit Mephisto zecht er in Auerbachs Keller, lässt sich in der Hexenküche verjüngen, gewinnt Margaretes Liebe und zerstört sie. Er ersticht ihren Bruder, lässt das Mädchen zur Kindsmörderin werden, feiert eine archaische Walpurgisnacht und fühlt schließlich späte Reue... „Vom Himmel durch die Welt zur Hölle“, so beschreibt Goethe den „Gang der Handlung“ seiner Tragödie. Es sind dies auch die Sphären, zwischen denen sich Faust bewegt. Er ist der ewig Sinnsuchende, ewig Zweifelnde, ewig Forschende und Fordernde. Er will „ergründen, was die Welt im Innersten zusammenhält.“ So wird er zum idealen Objekt der Wette zwischen Gott und Teufel. Auf wessen Seite wird sich Faust schlagen? Wo, zwischen geistigen Herausforderungen, Glaubensmodellen und körperlichem Begehren, kann er seinen Platz und seine Ruhe in oder außerhalb dieser Welt finden? Mephisto, der ihn herausfordert und verführt, der ihm alle irdischen Freuden vom Rausch bis zur Lust zugänglich macht, sagt über sich, er sei „ein Teil von jener Kraft, die stets das Böse will und stets das Gute schafft.“ „Faust“ handelt vom Kampf zwischen Dunkel und Licht im Menschen, der diesen immer auch zur Weiterentwicklung treibt. In unserer Welt, in der Wertvorstellungen, Lebens - und Sinnentwürfe immer vielfältiger und gleichzeitig immer ähnlicher werden; in der Ideale schwer zu halten, ja überhaupt zu benennen sind; in der Säkularisierung gepredigt, aber dennoch ständig nach Gott gesucht wird; in der es an großen Geschichten für den Einzelnen fehlt, ist „Faust“ ein Zeitgenosse, die Tragödie ein Kommentar zur Lage unseres Landes – damals und jetzt.

Johann Wolfgang von Goethe (geboren 1749 in Frankfurt am Main, gestorben 1832 in Weimar) arbeitete mehrere Jahrzehnte an seinem „Faust“, dessen erster Teil 1808 erschien und 1829 erstmals öffentlich aufgeführt wurde. Goethe bezog sich auf einen traditionsreichen Stoff und machte daraus nicht nur eine der wichtigsten Grundlagen der deutschen Kultur- und Geistesgeschichte, sondern auch einen facettenreichen Szenenbogen, ein faszinierendes und ein wenig verrücktes Welttheater.

Termine:

Freitag, 20.10.2006 20:00 Uhr • Mittwoch, 25.10.2006 20:00 Uhr • Donnerstag, 02.11.2006 20:00 Uhr • Freitag, 10.11.2006 20:00 Uhr • Sonntag, 12.11.2006 15:30 Uhr • Donnerstag, 16.11.2006 20:00 Uhr • Samstag, 18.11.2006 19:30 Uhr • Sonntag, 19.11.2006 19:00 Uhr • Samstag, 25.11.2006 19:30 Uhr • Mittwoch, 29.11.2006 20:00 Uhr • Samstag, 02.12.2006 19:30 Uhr • Donnerstag, 07.12.2006 20:00 Uhr • Dienstag, 19.12.2006 20:00 Uhr • Montag, 25.12.2006 19:00 Uhr • Freitag, 29.12.2006 20:00 Uhr • Freitag, 12.01.2007 20:00 Uhr • Mittwoch, 24.01.2007 20:00 Uhr • Mittwoch, 18.04.2007 20:00 Uhr • Mittwoch, 09.05.2007 20:00 Uhr • Freitag, 11.05.2007 20:00 Uhr • Donnerstag, 21.06.2007 20:00 Uhr

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