Eva Kleinitz folgt in dieser Position auf Marc Clémeur, der seit September 2009 amtiert. Sie bringt für die neue Aufgabe langjährige Erfahrungen im internationalen Opernbetrieb mit und besitzt als Präsidentin von Opera Europa, einem Verband von mehr als 150 europäischen Opernhäusern und Festivals, beste Kenntnisse über das aktuelle europäische Opernschaffen.Strasbourgs designierte Generalintendantin Eva Kleinitz: „Ich bin glücklich und dankbar über die Entscheidung der französischen Kulturpolitik, denn ich kenne und schätze die Opéra national du Rhin und die Region seit vielen Jahren. Die Solisten, der Chor, die verschiedenen Orchester, das Ballett sowie das Opernstudio einerseits und die diversen Spielstätten andererseits bieten vielfältige Möglichkeiten, den Kunstformen Oper und Ballett in ihren unterschiedlichen Facetten auch für die Zukunft gesellschaftliche Relevanz zu verleihen. Auf diese Herausforderung und die Zusammenarbeit mit allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern freue ich mich sehr. Darüber hinaus sind mir der Dialog mit den Kulturinstitutionen der drei Städte Strasbourg, Mulhouse und Colmar sowie nationale und internationale Partnerschaften ein wichtiges Anliegen.“
Eva Kleinitz, geboren in Langenhagen/Niedersachsen. Studium der Musikwissenschaft, Entwicklungspsychologie und Italienischen Literaturwissenschaft an der Universität des Saarlandes. Forschungsaufenthalte führten sie nach Rom, Rovereto, Paris und Mailand. Ab 1991 Regieassistentin und Spielleiterin u.a. bei den Bregenzer Festspielen, in Klagenfurt, Avignon, Nîmes, Paris, Strasbourg, Spoleto, Köln und Schwetzingen. Im Rahmen ihres Engagements im künstlerischen Betriebsbüro der Bregenzer Festspiele (ab 1998) Projektleitung von „Oper am See“ und „Oper im Festspielhaus“ sowie Verantwortung für Casting, Dramaturgie, Vertragswesen, Opernworkshop und Programmheftredaktion. Von Januar 2000 an leitete Eva Kleinitz dort das künstlerische Betriebsbüro und war bis 2003 Persönliche Referentin des Intendanten Alfred Wopmann. 2003-2006 arbeitete sie als Operndirektorin und stellvertretende Intendantin der Bregenzer Festspiele sowie als Prokuristin unter dem neuen künstlerischen Leiter David Pountney. 2006-2010 übernahm sie die Direktion für Künstlerische Planung und Produktion an der Brüsseler Oper La Monnaie / De Munt. Seit 2005 hält sie regelmäßige Gast-Vorlesungen und Workshops an der Showa University of Music in Shinjurigaoka/Kanagawa Präfektur, Japan. Ferner ist sie seit vielen Jahren regelmäßig Jurorin bei internationalen Gesangswettbewerben. Seit Herbst 2011 Mitglied im Aufsichtsrat von Opera Europa. Seit 2011/12 ist Eva Kleinitz Operndirektorin und Stellvertretende Intendantin im Leitungsteam der Oper Stuttgart. Im Oktober 2013 wurde sie zu Präsidentin von Opera Europa gewählt.
Stuttgarts Opernintendant Jossi Wieler sagte zur Ernennung seiner Stellvertreterin: „Ich gratuliere Eva Kleinitz sehr herzlich und freue mich mit ihr. Und ich beglückwünsche die Opéra national du Rhin und die Berufungskommission ebenfalls, denn sie unterstreichen damit eine besondere Perspektive und werden mit Eva Kleinitz eine hervorragende Generalintendantin bekommen. Sie wird Stuttgart fehlen, aber ich glaube, dass es vielfache Möglichkeiten der Zusammenarbeit zwischen Strasbourg und Stuttgart gibt, die beiden Opernhäusern neue Optionen eröffnen können. Nicht zuletzt ist Strasbourg Stuttgarts Partnerstadt in Frankreich. Ich bedaure auch persönlich ihren Abschied aus dem Leitungsteam der Oper Stuttgart bereits eine Spielzeit vor dem Ende meiner Intendanz. Ich weiß aber, dass sie die Spielzeit 2017/18 für Stuttgart mit großer Verantwortung und Sorgfalt vorbereitet hat und gut geplant an uns übergeben wird. Die Erfolge der Oper Stuttgart in den zurückliegenden Jahren sind zu einem wesentlichen Teil insbesondere auch ihrer künstlerischen Prägung und ihrem professionellen Können zu verdanken. Dafür bedanke ich mich im Namen des gesamten Leitungsteams sehr herzlich.“