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EINE BÜHNE FÜR OSTEUROPA: KULTUR UND REPRESSION - Burgtheater Wien

am Sonntag, 19. Jänner 2025, 11.00 Uhr, im Akademietheater

Erst Polen, dann Ungarn, jetzt die Slowakei – rund um Österreich war und ist der Rechtsstaat in Gefahr. Die Regierungschefs von Ungarn und der Slowakei, Viktor Orbán und Robert Fico, verfolgen eine völkisch-nationalistische Politik, die längst auch die Kulturszene erreicht hat. Kultur wird zunehmend als Propaganda-Instrument und als Mittel der Repression eingesetzt.

In der Slowakei etwa drohen dem Autor Michal Hvorecký bis zu fünf Jahren Haft, weil er die Kultusministerin als Neofaschistin bezeichnete, die über eine rechtsextreme Partei in die Regierung gekommen ist. Die Sorge um die Freiheit der Kunst und Kultur wächst auch in Österreich.

 

 

Mit:
Michal Hvorecký, Schriftsteller
Paul Lendvai, Publizist
Moderation: Cathrin Kahlweit
Eine Kooperation von BURG und ERSTE Stiftung
Medienpartner: DIE PRESSE
Das Gespräch findet auf Deutsch statt.

 Paul Lendvai, geboren am 24. August 1929 in Budapest, studierte Jus und war journalistisch tätig. 1953 wurde er für 8 Monate verhaftet und interniert, anschließend erhielt er wegen Berufsverbots drei Jahre keine Anstellung. Seit 1957 lebt er in Österreich und seit 1959 ist er österreichischer Staatsbürger.

In den Jahren 1960 und 1982 war er Wiener Korrespondent der britischen Tageszeitung FINANCIAL TIMES sowie Kolumnist für österreichische, deutsche und Schweizer Zeitungen und Rundfunkanstalten. Von 1982 bis 1987 war er Leiter der Osteuropa-Redaktion des Österreichischen Rundfunks (ORF) im Range eines Chefredakteurs. Vom April 1987 bis Oktober 1998 war Intendant von RADIO ÖSTERREICH INTERNATIONAL.
Für seine journalistischen Leistungen wurde Paul Lendvai 1974 mit dem Karl-Renner-Preis für Publizistik ausgezeichnet. 1980 hat ihm der Bundespräsident auf Vorschlag des Wissenschaftsministeriums in Anerkennung seiner wissenschaftlichen Leistungen den Berufstitel Professor zuerkannt. Er ist Autor von 19 Büchern über Osteuropa und Österreich, die auf Deutsch erschienen und in viele Sprachen übersetzt wurden.

Sein Buch ZWISCHEN HOFFNUNG UND ERNÜCHTERUNG – REFLEXIONEN ZUM WANDEL IN OSTEUROPA wurde mit dem Bruno-Kreisky-Preis für das politische Buch im Jahr 1994 ausgezeichnet. Zuletzt erschienen: MEIN VERSPIELTES LAND. UNGARN IM UMBRUCH (Ecowin 2010), LEBEN EINES GRENZGÄNGERS. ERINNERUNGEN (Kremayr & Scheriau 2013), ORBÁNS UNGARN (Kremayr & Scheriau 2016) DIE VERSPIELTE WELT. BEGEGNUNGEN UND ERINNERUNGEN (Ecowin 2019), VIELGEPRÜFTES ÖSTERREICH. EIN KRITISCHER BEFUND ZUR ZEITENWENDE (ecoWing, 2022), ÜBER DIE HEUCHELEI. TÄUSCHUNGEN UND SELBSTTÄUSCHUNGEN IN DER POLITIK (Zsolnay 2024).

Prof. Lendvai ist Leiter des EUROPASTUDIO, der internationalen TV‑Diskussionssendung des ORF und schreibt eine wöchentliche Kolumne für die Tageszeitung DER STANDARD (Wien). Er ist Träger zahlreicher in- und ausländischer Auszeichnungen (Auswahl):

    1986: Großes Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich
    1989: Goldenes Ehrenzeichen für Verdienste um das Land Wien]
    2006: Österreichischer Staatspreis für Kulturpublizistik.
    2008: Ehrenpreis des österreichischen Buchhandels für Toleranz in Denken und Handeln.
    2018: Prix du livre européen in der Kategorie „Essay“ für Orbán. Europe’s New Strongman (ORBÁNS UNGARN)
    2020: Bruno-Kreisky-Preis für das politische Buch – Preis für das publizistische Gesamtwerk
    2022: Concordia-Preis für das Lebenswerk
    2024: Goldener Rathausmann

Michal Hvorecký, geboren 1976, lebt als freier Autor in Bratislava. Er studierte Kunstgeschichte und ästhetische Theorie an der Universität in Nitra. 2004 wurde er als writer in residence für ein Semester an die University of Iowa in Iowa City, USA, eingeladen. In der FAZ, der WELT, der ZEIT und im FALTER sind Essays und Geschichten von ihm erschienen. Er wurde mehrfach mit Literaturpreisen ausgezeichnet und war Stipendiat des Literarischen Colloquiums Berlin, der Stiftung Brandenburger Tor und GRENZGÄNGER-Stipendiat der Robert-Bosch-Stiftung. 2009 erhielt Hvorecký in Berlin den Internationalen Journalistenpreis.
Auf Deutsch erschienen die Romane (alle im Tropen/Klett-Cotta Verlag): TAHITI UTOPIA (2021), TROLL (2018), TOD AUF DER DONAU (2012), ESKORTA (2009), CITY. DER UNWAHRSCHEINLICHSTE ALLER ORTE (2006).
Hvoreckýs Bücher wurden ins Deutsche, Italienische, Polnische, Bulgarische und Tschechische übersetzt.

 

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