Johanna, ihre Dienerin, die scheinbar ergeben all ihre Launen hinnimmt, und Boris, den Krüppel, den sie aus dem ›Asyl‹ geholt und geheiratet hat. Doch während die ›Gute‹ vom Rausch ihres Sprechens hinweggerissen wird, regt sich Widerstand: Zwischen Boris und Johanna entsteht eine Beziehung im Abseits der monomanischen Rede. Es ist, als öffnete sich für Augenblicke ein utopischer Raum jenseits der Sprache, der von diesem Reden nicht beherrschbar ist. Doch das hastige Staccato der ›Guten‹–Reden mündet schließlich in ein groteskes Fest für Boris.
Eine denkwürdige Tischgesellschaft mit beinlosen Krüppeln aus dem Asyl hat sich da zusammengefunden, um Boris’ Geburtstag zu feiern, dessen utopische Kraft im Moment des Verschwindens erkennbar wird: »Boris gab uns immer ein paar Augenblicke das Gefühl, dass wir Beine haben.
«»Mein erstes Stück, ein Fest für boris, ist für Salzburg geschrieben worden, eine Art Anti-Jedermann, eine Tafel mit Leuten, ein Fest, aber Verkrüppelte, auf meine Art«, so Thomas Bernhard über seine Parabel, in der keine Erlösung stattfindet, vielmehr eine Auslöschung: die Selbstauslöschung eines Helden, der sich nicht kaufen lassen will, obgleich er längst zum Inventar zählt.
Inszenierung Christiane Pohle
Bühne Annette Kurz
Kostüme Maria-Alice Bahra
Darsteller (in) Viviane de Muynck Nadine Geyersbach Thomas Wodianka Markus Danzeisen Stephan Drücke Urs-Peter Halter Oliver Held Winfried Küppers Nicolas Rosat
Die nächsten Termine:
September
16., 18
Oktober
13., 14., 31