WUT
von Elfriede Jelinek
Die Literaturnobelpreisträgerin Elfriede Jelinek holt die Gegenwart auf die Theaterbühne. An ihrem Schreibtisch sitzend beobachtet sie die Welt, deren Zustand sie wütend macht. Dass Wut zerstörerisch ist, haben u.a. die Terroranschläge auf die Redaktion des Satiremagazins „Charlie Hebdo“ sowie auf einen jüdischen Supermarkt in Paris gezeigt. Elfriede Jelineks wütendes Schreiben ist hingegen produktiv; Texte entstehen, deren Vielstimmigkeit überfordernd und bereichernd zugleich ist. Heutige politische Ereignisse werden in Beziehung gesetzt zu ihren geschichtlichen Vorläufern, ein Diskurs geführt mit dem Humor einer Schriftstellerin, die gegen ihre eigene Sprachlosigkeit kämpft.
Mit Karin Klein, Maria Radomski, Mathias Znidarec, Jana Zöll
Regie, Bühne, Kostüme, Video Marcus Lobbes
Dramaturgie Julia Figdor
Premiere am Freitag, 23. September, 20.00 Uhr
Vorstellung am 25. September | Kammerspiele
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AUGEN.BLICKE/HERZOG BLAUBARTS BURG
Herzog Blaubarts Burg: Oper in einem Akt von Béla Bartók, Libretto von Béla Balázs | Als Prolog: Zwei Szenen aus dem Uraufführungsabend des Internationalen Musiktheaterwettbewerbs Darmstadt
Mit dem Internationalen Musiktheaterwettbewerb erhielten Ende Juli 2016 fünf junge Komponistinnen und Komponisten die Möglichkeit, jeweils eine Musiktheaterszene am Staatstheater Darmstadt zur Aufführung zu bringen. Die zwei spannendsten Uraufführungsszenen sind nun der Prolog zu Béla Bartóks packender Mörder-Märchen-Oper „Herzog Blaubarts Burg“ zur Spielzeiteröffnung im Musiktheater.
Blaubarts Innerstes, von Judith aufgetan, bringt beiden nicht die erhoffte Annäherung, sondern treibt sie unaufhaltsam in das bittere Ende.
Musikalische Leitung Michael Nündel
Regie Isabel Ostermann, Dirk Schmeding, Sebastian Gühne, Susanne Gauchel
Bühne und Kostüme Christoph Ernst
Video Vincent Stefan
Dramaturgie Sarah Grahneis, Katharina Ortmann
Premiere am Sonntag, 25. September, 18.00 Uhr
mit Auftakt um 17.40 Uhr im Zuschauerraum | Großes Haus
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DIE WILDENTE
von Henrik Ibsen
Aus dem Norwegischen von Hinrich Schmidt-Henkel
Gregers Werle ist zurück! 16 Jahre lang hat er sein Elternhaus nicht mehr betreten, doch nun gibt sein Vater, der Werksbesitzer Håkon Werle, ihm zu Ehren ein Fest. Sein alter Schulfreund Hjalmar Ekdal ist auch eingeladen. Anders als Gregers hat dieser sich ein Familienleben aufgebaut. Ein Leben, so vermutet es Gregers, dass auf einer Lüge basiert. Es gibt kein richtiges Leben im falschen: Gregers versucht, mit allen Mitteln, die Wahrheit ans Licht zu bringen, einem Ideal folgend, das in seiner Konsequenz ein unschuldiges Opfer fordert. Inszeniert wird Henrik Ibsens Kampf um und mit Lebenslügen von Christoph Mehler, dessen kraftvolle Regiehandschrift erstmals in Darmstadt zu sehen sein wird.
Mit Gabriele Drechsel, Katharina Hintzen, Anabel Möbius, Christoph Bornmüller, Christian Klischat, Hubert Schlemmer, Stefan Schuster, Jörg Zirnstein
Regie Christoph Mehler
Bühne und Kostüme Jennifer Hörr
Musik David Rimsky-Korsakow
Dramaturgie Oliver Brunner
Premiere am Freitag, 30. September, 19.30 Uhr | Kleines Haus