Die in der laufenden Spielzeit begonnen Programmlinien werden in den sieben Opern-Neuproduktionen 2007/2008 weiterverfolgt: Die szenischen Münchner Erstaufführungen zweier großer Werke des 20. Jahrhunderts setzen die Linie der Uraufführungen und Aufführungen von Werken der Moderne fort: Hans Werner Henzes „Die Bassariden“ und Ferruccio Busonis „Doktor Faust“.
An „Chowanschtschina“ schließt sich in der begonnenen Reihe von Werken des slawischen Repertoires „Eugen Onegin“ von Peter I. Tschaikowsky an.
Der dritte Schwerpunkt, die Aufführung früher Werke Giuseppe Verdis, wird mit der Neuproduktion von „Nabucco“ akzentuiert.
Zwei weitere Neuproduktionen widmen sich dem Schaffen unserer Hausgötter: Richard Strauss’ „Ariadne auf Naxos“ und Mozarts „Idomeneo“
Mit Händels „Tamerlano“ knüpft die Bayerische Staatsoper, jedoch in anderer Bühnenästhetik als bisher, an ihre international beachtetet Barockopern-Renaissance an.
Dirigenten und Regisseure
Kent Nagano wird in der nächsten Spielzeit die musikalische Leitung von drei der insgesamt sieben Neuproduktionen übernehmen: Tschaikowskys „Eugen Onegin“, Mozarts „Idomeneo“, Richard Strauss’ „Ariadne auf Naxos“.
Die anderen Premierendirigenten sind: Paolo Carignani (Verdis „Nabucco“), Ivor Bolton (Händels „Tamerlano“), Marc Albrecht (Henzes „Die Bassariden“) und Tomáš Netopil (Busonis „Doktor Faust“), der mit dieser Produktion an der Bayerischen Staatoper debütiert.
Ebenfalls erstmal am Pult des Bayerischen Staatsorchesters stehen außerdem u.a. Paolo Arrivabeni („Il turco in Italia“), Johannes Debus („Elektra“) und Lothar Koenigs („Chowanschtschina“).
Für die Neuproduktionen der Spielzeit 2007/2008 konnten folgende Regisseure gewonnen werden:
Krzysztof Warlikowski wird mit „Eugen Onegin“ sein Deutschland-Debüt als Opernregisseur geben. Ausserdem erarbeiten Yannis Kokkos mit „Nabucco“ und Nicolas Brieger mit „Doktor Faust“ erstmals eine Inszenierung für die Bayerische Staatsoper.
Die weiteren Neuproduktionen inszenieren Pierre Audi („Tamerlano“), Christof Loy („Die Bassariden“), Dieter Dorn („Idomeneo“) sowie Robert Carsen („Ariadne auf Naxos“).
Sängerdebüts
Die kommende Spielzeit bietet an der Bayerischen Staatsoper zahlreiche vielversprechende Debüts. Zu diesen gehören u.a. Elina Garanca als Adalgisa („Norma“), Hui He in der Titelpartie von „Tosca”, Geraldine McGreevy als Giunone / Eternità in „La Calisto”, Sylvia Schwartz in der Rolle der Sophie („Werther“), Eva-Maria Westbroeck als Chrysothemis („Elektra”) und Liping Zhan, die ihr Staatsoperndebüt in der Rolle der Cio-Cio-San („Madama Butterfly“) feiert. In der Partie der Herzogin debütiert Catherine Naglestad in der Neuproduktion von „Doktor Faust”.
Ausserdem sind erstmals Gerd Grochowski (Scarpia, „Tosca“), Massimiliano Pisapia (Rodolfo, „Luisa Miller“) an der Bayerischen Staatsoper zu erleben. In den Neuproduktionen debütieren Burkhard Fritz (Der Tenor/Bacchus, „Ariadne auf Naxos") und Giacomo Prestia (Zaccaria, „Nabucco“).
Themenwochen
Russische Nächte 21.02.-29.02.2008
Mit „Eugen Onegin“, John Crankos Ballett „Onegin“ und „Chowanschtschina“
Verdi-Festwochen 29.03.-11.04.2008
Mit „La Traviata“, „Luisa Miller“, „Un ballo in maschera“, „Nabucco“
Anlässlich der Wiedereröffnung des Cuvilliés-Theaters veranstaltet die Bayerische Staatsoper die Cuvilliés-Wochen vom 18.03.-06.07.2008 mit Mozarts „Idomeneo“.
Erstmal seit 1988 findet vom 20.-29.07.2008 wieder eine Richard-Strauss-Woche statt. Auf dem Programm stehen „Der Rosenkavalier“, „Arabella“, „Elektra“, „Das Gehege“/“Salome“ sowie das Festspiel-Konzert.
Zum zweiten Mal findet zu Beginn der Spielzeit das OktoberMusikFest statt. Vom 24.09.-09.10.2007 kommen Werke von Bernd Alois Zimmermann, Ludwig van Beethoven, Günter Bialas, Wilhelm Killmayer, Paul Ben-Haim, Erwin Schulhoff, Viktor Ullmann, Peter I. Tschaikowsky, Igor Strawinsky u.a. zur Aufführung.
Auch die Reihe „XX/XXI – Neue Kammermusik“ in der Pinakothek der Moderne wird fortgesetzt. Gestaltet werden die Konzertprogramme der kommenden Spielzeit unter dem Motto „Mythenwelten“.
Ein Beispiel für die verstärkte Zusammenarbeit mit wichtigen Institutionen aus den Bereichen Kunst und Wissenschaft in der kommenden Spielzeit ist die Aufführung von Viktor Ullmanns „Der Kaiser von Atlantis“. Sie wird in Zusammenarbeit mit dem Orchester Jakobsplatz und der Jüdischen Kultusgemeinde realisiert.
Aktivitäten im Bereich Jugend
Neue Schwerpunkte von Erlebnis „Oper und Ballett“ bilden sozial-integrative Projekte für Kinder und Jugendliche, die durch ihren familiären Hintergrund nicht selbstverständlich mit Musiktheater in Berührung kommen.
Aber auch die Ausbildungsmöglichkeiten innerhalb des Hauses werden weiter ausgebaut: So wird die Anzahl der Stellen der Orchesterakademie des Bayerischen Staatsorchesters von 8 auf 12 erhöht. Das neu gegründete Opernstudio der Bayerischen Staatsoper wird durch verstärkte Aktivitäten, wie z.B. weiteren eigenen Opernproduktionen, gefördert.
Die Zusammenarbeit zwischen Profis und ambitionierten jungen Laienmusikern hat mit dem vom Bayerischen Staatsorchester betreuten Jugendorchester ATTACCA einen festen Platz in der Jugendarbeit der Bayerischen Staatsoper bekommen.
Medien und Sponsoring
Mit zwei Produktionsfirmen laufen derzeit Verhandlungen, um pro Spielzeit wenigstens zwei repräsentative Neuproduktionen für eine Weiterverwertung auf DVD zu produzieren. Mit einer großen internationalen Schallplattenfirma steht Kent Nagano in Verhandlungen über eine Reihe von CD-Produktionen mit dem Bayerischen Staatsorchester.
Die Anzahl der Sponsoren ist seit der letzten Spielzeit von 94 Unternehmen und Privatpersonen auf über 120 angestiegen. O2 Germany engagiert sich als Exklusivsponsor erstmals für zwei Neuproduktionen („Eugen Onegin“, „Nabucco“).