Doch die Jungs zeigen zunächst kein Interesse an dem Mädchen. Dvori möchte aber wahrgenommen werden – besonders von Assaf, dem unbestrittenen Anführer der Clique, der ihr sehr gefällt. Sie spielt mit ihnen Ball, trinkt Bier und fachsimpelt über Motorräder. Dvori wird zum Spielball der Jungs, immer mehr hat Assaf sie in seiner Hand. Die Emotionen schaukeln sich hoch und aus dem anfänglichen Desinteresse der Jungs entwickeln sich Anzüglichkeiten und offensive Übergriffe, die schließlich in einer Gewalttat gipfeln.
Das Thema sexuelle Gewalt unter Jugendlichen wurde von der israelischen
Autorin Edna Mazya in seiner Komplexität mit viel Feingefühl für die Bühne
bearbeitet. Besondere Intensität bekommt das Stück durch die Montagetechnik, bei der die Geschichte des grenzüberschreitenden Vorfalls mehrmals unterbrochen wird von Szenen der anschließenden Gerichtsverhandlung. Mazya zeigt auf, wie das Mädchen erneut Opfer erniedrigender Übergriffe wird, in diesem Fall durch zweifelhafte Methoden der Verteidiger, die die Unschuld ihrer Mandanten zu untermauern versuchen.
Edna Mazya, 1950 in Tel Aviv geboren, ist eine der renommiertesten
Theaterschriftstellerinnen Israels. Mit ihrem viel gespielten Stück »Die
Schaukel« wurde sie international bekannt. Regie führt Dorothea Schroeder,
die am jungen schauspielhannover in der letzten Spielzeit bereits »Traum
weißer Pferde« von Nick Wood auf die Bühne brachte.
Mit Mohamed Achour, Esther-Maria Barth, Thomas Jansen, Sven Mattke, Jonathan Müller
Regie Dorothea Schroeder
Bühne und Kostüme Bianca Fladerer
Musik Tobias Vethake
Dramaturgie Sonja Fröhlich