Das Heer des Perserkönigs Dareios wurde im Jahre 490 v. Chr. von den Athenern in der Schlacht bei Marathon besiegt. Zehn Jahre später zieht sein Sohn Xerxes mit einer gewaltigen Flotte von über 1000 Schiffen gegen die Griechen, um die Schmach der Niederlage zu rächen. Nur Frauen, Kinder und Greise sind zu Hause geblieben. Sie warten mit der von bösen Vorahnungen gequälten Königsmutter Atossa auf Nachrichten aus dem Kriegsgebiet. Und ein Bote bringt die furchtbare Gewissheit. In der Seeschlacht bei Salamis wurde die persische Flotte in einen Hinterhalt gelockt und von den zahlenmässig weit unterlegenen Griechen vernichtend geschlagen.
Acht Jahre später verfasste Aischylos (525 bis 456 v.Chr.), der dem Volk der Sieger angehörte und bei Salamis mitgekämpft hatte, aus der Sicht der Besiegten «Die Perser», die älteste vollständig erhaltene Tragödie der Weltliteratur. Es ist ein Lehr- und Mahnstück über die Niederlage der Perser, die ihre Ursache hat in der Unvernunft der Menschen mit all ihren Schwächen. In «Die Perser» treffen Ost und West, Demokratie und Despotismus, aufeinander. Jenseits von Vernunft wird das politische Handeln bestimmt durch Hochmut, Hybris, Rache und verletztes Ehrgefühl. Wie fast alle Helden der griechischen Tragödie geht der Machthaber Xerxes an seiner eigenen Verblendung zugrunde.
Der Regisseur Stefan Pucher, der 2004 schon Aischylos' «Die Orestie» im Schauspielhaus Zürich inszeniert hat, bringt dieses klassische Werk in einem Bühnenbild von Barbara Ehnes in den Pfauen. Es spielen Catrin Striebeck, Jean-Pierre Cornu, Robert Hunger-Bühler, Daniel Lommatzsch (der nach drei Jahren Abwesenheit wieder im Schauspielhaus zu sehen ist) und Oliver Masucci.
Deutsch von Durs Grünbein
Info/Vorverkauf: +41 (0) 44 258 77 77 – www.schauspielhaus.ch