Hier können sie sich unzensiert und jenseits aller juristischer und moralischer Gesetze ausleben, während die "wirkliche" Welt um sie herum immer komplizierter zu werden scheint und mit immer neuen Regeln aufwartet. Kurz: hier können sie frei sein. Bei den Ermittlungen stößt Kommissarin Morris dabei auf eine Domain, auf der man virtuell pädophile Neigungen ausleben kann. Eine Grenzüberschreitung? Schließlich ist doch nichts geschehen: Es sind doch nur Bilder, nur Gefühle – und die sind nicht real. Oder doch? Was ist schon Realität? Hat unser Handeln nur da Konsequenzen, wo uns die Welt physisch berührt? Gilt Moral nur da, wo sie sich materiell auswirkt? Was bedeutet die technologische Erweiterung der Welt und des Menschen für unser Leben? Was für unsere Freiheit?
In ihrem Kriminaldrama "Die Netzwelt" (2013) verhandelt die US-Autorin JENNIFER HALEY die Fragen nach den moralischen Dilemmata, vor die uns die Technisierung unseres Alltags stellt. Für das Stück wurde sie mit dem The Susan Smith Blackburn Preis ausgezeichnet.
MIT Christian Erdt, Nico Holonics, Philine Schmölzer, Veit Schubert, Kathrin Wehlisch
Regie: Max Lindemann
Bühne: Robin Metzer
Kostüm: Lara Roßwag
Licht: Benjamin Schwigon
Dramaturgie: Johannes Nölting
weitere Vorstellungen am 10./23./24./25.9.