Logo of theaterkompass.de
HomeBeiträge
Deutschsprachige Erstaufführung: «Motortown» im Schauspielhaus ZürichDeutschsprachige Erstaufführung: «Motortown» im Schauspielhaus ZürichDeutschsprachige...

Deutschsprachige Erstaufführung: «Motortown» im Schauspielhaus Zürich

Premiere am Donnerstag, 23. November, 20 h, Schiffbau Halle 2

Simon Stephens' neues Stück handelt von einem englischen Soldaten, der aus dem Irakkrieg heimkehrt, dessen persönlicher Krieg aber weitergeht. Filmregisseur Samir inszeniert.

 

Danny (Oliver Masucci) kommt aus Basra zurück nach England. Im Irak hat er als Obergefreiter gedient und dafür gutes Geld bekommen. Zuhause scheint alles seinen normalen Lauf zu nehmen. Doch von seinem Bruder Lee erfährt Danny, dass seine Freundin Marley ihn nie wieder sehen möchte. Sie war schockiert von Dannys Briefen aus dem Krieg. Danny sucht den Kontakt zu alten Freunden. Aber keiner interessiert sich für die Bilder, die Danny einfach nicht aus seinem Kopf bekommt. Und der Kriegsheimkehrer kommt in die Krise. Von Paul, einem alten Kumpel, kauft er eine Waffe. Er zwingt Marley, sich mit ihm zu treffen, und er verschleppt die 14jährige Jade, mit der sein Freund Tom ein ziemlich schmutziges Verhältnis hat. Es beginnt ein Trip im Leben des jungen Soldaten, der sich immer mehr zuspitzt und gefährlich wird für jeden, der ihm über den Weg läuft.

 

 

«Motortown» ist ein Stück über England im Krieg und über die Folgen des Kreuzzugs gegen den Terror. Simon Stephens zeigt die Momentaufnahme einer Gesellschaft, die an einem weit abgelegenen Ort Krieg führt und sich sicher wähnt, dass er zu Hause keine Wirkung hinterlässt: «Ich wollte ein Stück schreiben«, sagt Stephens, «das finster, widersprüchlich und gewalttätig ist, weil unsere Kultur finster, widersprüchlich und gewalttätig ist. In diesem Sinn habe ich, so gut und so ehrlich ich konnte, ein Stück über England geschrieben.»

 

 

Nach «Am Strand der weiten Welt», für das Simon Stephens 2006 in England mit dem Olivier-Award für das beste neue Stück ausgezeichnet wurde, zeigt das Schauspielhaus Zürich wieder das neueste Werk des britischen Autors als deutschsprachige Erstaufführung.

 

 

Der Filmregisseur Samir – selbst Kind irakischer Einwanderer in der Schweiz – beschäftigt sich seit Jahren mit den Fragen von Entfremdung und der Bildung von Identität. Sein Dokumentarfilm «Forget Bagdad» porträtierte das Leben von vier ehemaligen irakischen Kommunisten. Im letzen Jahr entzauberte Samir in «Snow White» das Glamourleben eines Partygirls von der Goldküste. «Motortown» ist seine erste Arbeit am Schauspielhaus

Weitere Informationen zu diesem Beitrag

Lesezeit für diesen Artikel: 12 Minuten



Herausgeber des Beitrags:

Kritiken

BRILLANTE VARIATIONEN UND ARABESKEN -- Gastspiel LGT Young Soloists im Ordenssaal bei den Ludwigsburger Schlossfestspielen/LUDWIGSBURG

Tradition und Moderne vereinte dieses Gastspiel der wunderbaren, preisgekrönten LGT Young Soloists mit Talenten aus der ganzen Welt. Unter der inspirierenden Leitung von Alexander Gilman (Violine)…

Von: ALEXANDER WALTHER

Im Märchenwald -- "Ein Sommernachtstraum" von William Shakespeare vor dem Schauspielhaus Düsseldorf

Was wäre besser geeignet für eine Freiluftaufführung als ein Stück über Liebe und Liebeswirrungen? So hat wohl auch das Düsseldorfer Schauspielhaus gedacht und für die diesjährige Sommersaison William…

Von: Dagmar Kurtz

MIT SPHÄRENHAFTER LEUCHTKRAFT -- Chopin-Klaviersonaten mit Benjamin Grosvenor bei Decca

Der britische Pianist Benjamin Grosvenor stellt auf seinem neuen Album ausschließlich Klaviermusik von Frederic Chopin vor. Es ist das neunte Album, das der Künstler beim Label Decca veröffentlicht.…

Von: ALEXANDER WALTHER

ERSTAUNLICHE KLANGVIELFALT -- Neue CD: Dmitri Schostakowitsch - Jazz-Suiten, Ballett-Suiten und Konzerte bei Capriccio

Die Qualität der Suite für Jazz-Orchester Nr. 2 ("Suite for Variety Orchestra") aus dem Jahre 1938 von Dmitri Schostakowitsch ist in der Aufnahme mit dem Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin unter der…

Von: ALEXANDER WALTHER

ABSTURZ DER AUTODYNASTIE -- "CITE D'OR - Aufstieg und Fall der Stadt Stuttgart" als Koproduktion des Theaters Rampe mit der Staatsoper Stuttgart im ehemaligen Autohaus in der Metzstraße STUTTGART

"Wie geht's mit der Industrie weiter?" Das transnationale Theater- und Tanzensemble "La Fleur" stellte diese zentrale Frage in der temperamentvollen Regie von Monika Gintersdorfer und in seiner…

Von: ALEXANDER WALTHER

Alle Kritiken anzeigen

folgen Sie uns auf

Theaterkompass

Der Theaterkompass ist eine Plattform für aktuelle Neuigkeiten aus den Schauspiel-, Opern- & Tanztheaterwelten in Deutschland, Österreich und Schweiz.

Seit 2000 sorgen wir regelmäßig für News, Kritiken und theaterrelevante Beiträge.

Hintergrundbild der Seite
Top ↑