Logo of theaterkompass.de
HomeBeiträge
Deutschsprachige Erstaufführung: "meet me" von Liv Heløe - Burghofbühne DinslakenDeutschsprachige Erstaufführung: "meet me" von Liv Heløe - Burghofbühne...Deutschsprachige...

Deutschsprachige Erstaufführung: "meet me" von Liv Heløe - Burghofbühne Dinslaken

Premiere am Mittwoch, 14.06.2017 um 18 Uhr, im Tenterhof, Gerhard-Malina-Straße 108, Dinslaken. -----

"meet me" erzählt die Geschichte von Shaya, der sich zusammen mit Feda ein Zimmer in einer Flüchtlingsunterkunft in Norwegen teilt. Der Alltag ist trostlos: ohne Aufenthaltsgenehmigung dürfen sie nicht arbeiten, ohne Geld haben sie keinen Zugang zum gesellschaftlichen Leben, ohne Anschluss an die Gesellschaft bleiben Kultur und Sprache fremd.

Zaghafte Versuche der Integration stoßen auf Ablehnung. Einzige Ablenkung ist eine Busfahrkarte in die Stadt und das Handy. La’lia schreibt eine SMS, dass sie sich mit Shaya treffen möchte. „Um vier Uhr. Am blauen Stein.“ La’ila, in die er sich verlieben könnte, hat ihm Geld geliehen, damit er äußerlich etwas aus sich macht und nicht auf den ersten Blick als Asylbewerber abgestempelt wird. Doch Shaya hat sich im verregneten Norwegen eine teure Sonnenbrille gekauft.

 

Im Juni 2016 hat die Jury des Kathrin-Türks-Preis bestehend aus Thilo Reffert, Henning Fangauf, Nicola Bongard, Bettina Maurer und Ulrike Schanko „meet me“ von Liv Heløe zum Gewinnerstück des Kathrin-Türks-Preis für Autorinnen des Jugendtheaters gekürt.

 

Jurybegründung: Die fünfköpfige Jury (Nicola Bongard, Bettina Maurer, Ulrike Schanko; Henning Fangauf, Thilo Reffert) prämiert das Jugendstück meet me. Die Jury lobt meet me als ein berührendes, poetisches Stück und betont die Stärke der Autorin, eine große Empathie für den Protagonisten zu schaffen. Im Vordergrund steht für die Jury die Geschichte eines Jugendlichen, der mit seinen Sehnsüchten, Ängsten und Schwächen auf der Suche nach seinem Platz im Leben ist – eine Suche, die durch seine unsichere Situation als Flüchtling besonders schwierig, oft zum Verzweifeln ist. Dabei beweist die Autorin stilistische Souveränität und ein großes Können im Umgang mit Sprache. Ihre unaufwendigen Dialoge, die oft nur mit einzelnen Wörtern und Wortwiederholungen auskommen, treffen den Sprachgestus der Jugendlichen ohne anbiedernd zu sein und schaffen eine bedrückende Atmosphäre. Ihre Figuren sind plastisch und in ihrer Denkweise und ihrem Handeln überzeugend. Besonders gelungen sieht die Jury die Verwendung einer Fremdsprache. So spricht Shaya im Original in seinen inneren Monologen und in den Gesprächen mit seinem Freund Feda norwegisch, also seine Muttersprache, während er in Gesprächen mit La’ila und seinem restlichen Umfeld auf Englisch kommuniziert. Dadurch wird für das Publikum Fremdheit und erschwerte Verständigung spürbar und erlebbar.

 

Diese Produktion wird durch eine Förderung des LVR – Landschaftsverband Rheinland ermöglicht

 

Inszenierung Mirko Schombert //

Bühne und Kostüme Jörg Zysik //

Bühnenmusik Jan Exner

Dramaturgie Nadja Blank, Anna Scherer

 

Shaya Asim Odobašić

La’lia Marie Förster

Feda Emre Kubat

Hadeel u.a. Jan Exner

 

Karten

Neutorgalerie, Neutorplatz 1, 46535 Dinslaken

NRZ LeserService Dinslaken/Niederrhein Anzeiger Dinslaken, Friedrich-Ebert-Str. 40, 46535 Dinslaken

MediMax RM Ticketshop (Max-Eyth-Straße 11, 46539 Dinslaken)

online unter www.westticket.de

Weitere Informationen zu diesem Beitrag

Lesezeit für diesen Artikel: 15 Minuten



Herausgeber des Beitrags:

Kritiken

EINE FAST HYPNOTISCHE STIMMUNG -- Gastspiel "Familie" von Milo Rau mit dem NT Gent im Schauspielhaus STUTTGART

Dieses Stück erzielte bei Kritikern zum einen große Zustimmung, zum anderen schroffe Ablehnung. Vor allem die nihilistischen Tendenzen wurden getadelt. Der Schweizer Milo Rau hat hier das beklemmende…

Von: ALEXANDER WALTHER

MIT LEIDENSCHAFTLICHEM ÜBERSCHWANG -- Richard Wagners "Walküre" mit dem Rotterdam Philharmonic Orchestra konzertant im Festspielhaus/BADEN-BADEN

Wagner hatte die Komposition der "Walküre" im Sommer 1854 begonnen, noch vor der Vollendung der "Rheingold"-Partitur. Der Dirigent Yannick Nezet-Seguin begreift mit dem vorzüglich disponierten…

Von: ALEXANDER WALTHER

AUFSTAND DER UNTERDRÜCKTEN -- "Farm der Tiere von George Orwell im Schauspielhaus Stuttgart

"Kein Tier in England ist frei!" So lautet das seltsame Motto von George Orwells "Farm der Tiere", die wie "1984" auch irgendwie eine seltsame Zukunftsvision ist. Die Tiere wie Hunde, Hühner, Schafe…

Von: ALEXANDER WALTHER

VERWIRRUNG BIS ZUM SCHLUSS -- "Es war einmal ein Mord" von Giovanni Gagliano im Theater Atelier Stuttgart

Eine geschickt verwobene und raffinierte Handlung präsentiert Vladislav Grakovski in seiner Inszenierung des Kriminalstücks "Es war einmal ein Mord" von Giovanni Gagliano. Spannung, Humor und…

Von: ALEXANDER WALTHER

BERÜHRENDE MOMENTE -- "Spatz und Engel" mit dem Tournee-Theater Thespiskarren (Produktion Fritz Remond Theater im Zoo, Frankfurt) im Kronenzentrum BIETIGHEIM-BISSINGEN

Edith Piaf und Marlene Dietrich stehen hier im Schauspiel mit Musik von Daniel Große Boymann und Thomas Kahry als zwei Göttinnen des Chansons im Mittelpunkt des Geschehens. Und es ist gar nicht so…

Alle Kritiken anzeigen

folgen Sie uns auf

Theaterkompass

Der Theaterkompass ist eine Plattform für aktuelle Neuigkeiten aus den Schauspiel-, Opern- & Tanztheaterwelten in Deutschland, Österreich und Schweiz.

Seit 2000 sorgen wir regelmäßig für News, Kritiken und theaterrelevante Beiträge.

Hintergrundbild der Seite
Top ↑